Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

Bild:
<< vorherige Seite
Shakespeare
an
einen deutschen Fürsten.
Du liebst die Kunst, und ziehst ihr friedlich Walten,
Ihr Auferbaun dem Lärm der Schlachten vor;
Die Schönheit und das Ebenmaaß der Alten,
Wie meines Geist's lebendige Gestalten --
Du würdigst sie mit oft erprobtem Ohr.
Setz' ein in alte, wohlverdiente Rechte
Die Dichterfürsten der Vergangenheit,
Doch zwiefach schaff' dem heutigen Geschlechte
Und seinen Dichtern, Fürst, Gerechtigkeit.
Shakeſpeare
an
einen deutſchen Fürſten.
Du liebſt die Kunſt, und ziehſt ihr friedlich Walten,
Ihr Auferbaun dem Lärm der Schlachten vor;
Die Schönheit und das Ebenmaaß der Alten,
Wie meines Geiſt’s lebendige Geſtalten —
Du würdigſt ſie mit oft erprobtem Ohr.
Setz’ ein in alte, wohlverdiente Rechte
Die Dichterfürſten der Vergangenheit,
Doch zwiefach ſchaff’ dem heutigen Geſchlechte
Und ſeinen Dichtern, Fürſt, Gerechtigkeit.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0242" n="228"/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Shake&#x017F;peare</hi><lb/>
an<lb/><hi rendition="#g">einen deut&#x017F;chen Für&#x017F;ten</hi>.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Du lieb&#x017F;t die Kun&#x017F;t, und zieh&#x017F;t ihr friedlich Walten,</l><lb/>
              <l>Ihr Auferbaun dem Lärm der Schlachten vor;</l><lb/>
              <l>Die Schönheit und das Ebenmaaß der Alten,</l><lb/>
              <l>Wie meines Gei&#x017F;t&#x2019;s lebendige Ge&#x017F;talten &#x2014;</l><lb/>
              <l>Du würdig&#x017F;t &#x017F;ie mit oft erprobtem Ohr.</l><lb/>
              <l>Setz&#x2019; ein in alte, wohlverdiente Rechte</l><lb/>
              <l>Die Dichterfür&#x017F;ten der Vergangenheit,</l><lb/>
              <l>Doch zwiefach &#x017F;chaff&#x2019; dem heutigen Ge&#x017F;chlechte</l><lb/>
              <l>Und &#x017F;einen Dichtern, Für&#x017F;t, Gerechtigkeit.</l>
            </lg><lb/>
            <l>
</l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[228/0242] Shakeſpeare an einen deutſchen Fürſten. Du liebſt die Kunſt, und ziehſt ihr friedlich Walten, Ihr Auferbaun dem Lärm der Schlachten vor; Die Schönheit und das Ebenmaaß der Alten, Wie meines Geiſt’s lebendige Geſtalten — Du würdigſt ſie mit oft erprobtem Ohr. Setz’ ein in alte, wohlverdiente Rechte Die Dichterfürſten der Vergangenheit, Doch zwiefach ſchaff’ dem heutigen Geſchlechte Und ſeinen Dichtern, Fürſt, Gerechtigkeit.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/242
Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/242>, abgerufen am 24.11.2024.