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Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

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Herz, laß dies Zweifeln, laß dies Klauben,
Vor dem das Beste selbst zerfällt,
Und wahre Dir den Rest von Glauben
An Gutes noch in dieser Welt.
Schau hin auf eines Weibes Züge,
Das lächelnd auf den Säugling blickt,
Und fühl's, es ist nicht alles Lüge,
Was uns das Leben bringt und schickt.
Und Herze, willst du ganz genesen,
Sei selber wahr, sei selber rein!
Was wir in Welt und Menschen lesen
Ist nur der eigne Wiederschein.

Herz, laß dies Zweifeln, laß dies Klauben,
Vor dem das Beſte ſelbſt zerfällt,
Und wahre Dir den Reſt von Glauben
An Gutes noch in dieſer Welt.
Schau hin auf eines Weibes Züge,
Das lächelnd auf den Säugling blickt,
Und fühl’s, es iſt nicht alles Lüge,
Was uns das Leben bringt und ſchickt.
Und Herze, willſt du ganz geneſen,
Sei ſelber wahr, ſei ſelber rein!
Was wir in Welt und Menſchen leſen
Iſt nur der eigne Wiederſchein.

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[44/0058] Herz, laß dies Zweifeln, laß dies Klauben, Vor dem das Beſte ſelbſt zerfällt, Und wahre Dir den Reſt von Glauben An Gutes noch in dieſer Welt. Schau hin auf eines Weibes Züge, Das lächelnd auf den Säugling blickt, Und fühl’s, es iſt nicht alles Lüge, Was uns das Leben bringt und ſchickt. Und Herze, willſt du ganz geneſen, Sei ſelber wahr, ſei ſelber rein! Was wir in Welt und Menſchen leſen Iſt nur der eigne Wiederſchein.

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/58>, abgerufen am 15.05.2024.