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Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

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Sag an "es fällt von Deinem Haupte
Kein Haar, von welchem Gott nicht weiß" --
Und was der Tag uns Größres raubte,
Das fiele nicht auf Sein Geheiß?!
Trag es, wenn seinen Schnee der Winter
In unser Hoffen niederstiebt,
Ein ganzer Frühling lacht dahinter:
Gott züchtigt immer, wen er liebt.
Laß in dem Leid, das Er beschieden,
Den Keim uns künftgen Glückes schaun,
Dann kann der Tag, wo Freud und Frieden
In unsrem Herzen Hütten baun.

Sag an „es fällt von Deinem Haupte
Kein Haar, von welchem Gott nicht weiß“ —
Und was der Tag uns Größres raubte,
Das fiele nicht auf Sein Geheiß?!
Trag es, wenn ſeinen Schnee der Winter
In unſer Hoffen niederſtiebt,
Ein ganzer Frühling lacht dahinter:
Gott züchtigt immer, wen er liebt.
Laß in dem Leid, das Er beſchieden,
Den Keim uns künftgen Glückes ſchaun,
Dann kann der Tag, wo Freud und Frieden
In unſrem Herzen Hütten baun.

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[46/0060] Sag an „es fällt von Deinem Haupte Kein Haar, von welchem Gott nicht weiß“ — Und was der Tag uns Größres raubte, Das fiele nicht auf Sein Geheiß?! Trag es, wenn ſeinen Schnee der Winter In unſer Hoffen niederſtiebt, Ein ganzer Frühling lacht dahinter: Gott züchtigt immer, wen er liebt. Laß in dem Leid, das Er beſchieden, Den Keim uns künftgen Glückes ſchaun, Dann kann der Tag, wo Freud und Frieden In unſrem Herzen Hütten baun.

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/60>, abgerufen am 15.05.2024.