Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.Es kann die Ehre dieser Welt Dir keine Ehre geben, Was Dich in Wahrheit hebt und hält Muß in Dir selber leben. Wenn's Deinem Innersten gebricht An ächten Stolzes Stütze, Ob dann die Welt Dir Beifall spricht Ist all Dir wenig nütze. Das flüchtge Lob, des Tages Ruhm Magst Du dem Eitlen gönnen; Das aber sei dein Heiligthum: "Dich selber achten können." Es kann die Ehre dieſer Welt Dir keine Ehre geben, Was Dich in Wahrheit hebt und hält Muß in Dir ſelber leben. Wenn’s Deinem Innerſten gebricht An ächten Stolzes Stütze, Ob dann die Welt Dir Beifall ſpricht Iſt all Dir wenig nütze. Das flüchtge Lob, des Tages Ruhm Magſt Du dem Eitlen gönnen; Das aber ſei dein Heiligthum: „Dich ſelber achten können.“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0064" n="50"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Es kann die Ehre dieſer Welt</l><lb/> <l>Dir keine Ehre geben,</l><lb/> <l>Was Dich in Wahrheit hebt und hält</l><lb/> <l>Muß in Dir ſelber leben.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Wenn’s Deinem Innerſten gebricht</l><lb/> <l>An ächten Stolzes Stütze,</l><lb/> <l>Ob dann die Welt Dir Beifall ſpricht</l><lb/> <l>Iſt all Dir wenig nütze.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Das flüchtge Lob, des Tages Ruhm</l><lb/> <l>Magſt Du dem Eitlen gönnen;</l><lb/> <l>Das aber ſei dein Heiligthum:</l><lb/> <l>„<hi rendition="#g">Dich ſelber achten können</hi>.“</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [50/0064]
Es kann die Ehre dieſer Welt
Dir keine Ehre geben,
Was Dich in Wahrheit hebt und hält
Muß in Dir ſelber leben.
Wenn’s Deinem Innerſten gebricht
An ächten Stolzes Stütze,
Ob dann die Welt Dir Beifall ſpricht
Iſt all Dir wenig nütze.
Das flüchtge Lob, des Tages Ruhm
Magſt Du dem Eitlen gönnen;
Das aber ſei dein Heiligthum:
„Dich ſelber achten können.“
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