Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Leipzig, 1888.ein und verbeugte sich von der Thür her etwas Botho ging ihm mit der ihm eigenen chevale¬ Dieser nickte. "Womit kann ich dienen? Darf ich Sie bitten, Franke lächelte zustimmend und setzte sich auf "Womit kann ich dienen?" wiederholte Rienäcker. "Ich komme mit einer Frage, Herr Baron." "Die mir zu beantworten eine Freude sein "O, niemand besser als Sie, Herr von Rienäcker. Botho fuhr zurück. " . . Und möchte," fuhr Franke fort "gleich ein und verbeugte ſich von der Thür her etwas Botho ging ihm mit der ihm eigenen chevale¬ Dieſer nickte. „Womit kann ich dienen? Darf ich Sie bitten, Franke lächelte zuſtimmend und ſetzte ſich auf „Womit kann ich dienen?“ wiederholte Rienäcker. „Ich komme mit einer Frage, Herr Baron.“ „Die mir zu beantworten eine Freude ſein „O, niemand beſſer als Sie, Herr von Rienäcker. Botho fuhr zurück. „ . . Und möchte,“ fuhr Franke fort „gleich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0232" n="222"/> ein und verbeugte ſich von der Thür her etwas<lb/> ſteif. Er trug einen bis oben hin zugeknöpften<lb/> ſchwarzbraunen Rock, übermäßig blanke Stiefel und<lb/> blankes ſchwarzes Haar, das an beiden Schläfen<lb/> dicht anlag. Dazu ſchwarze Handſchuh und hohe<lb/> Vatermörder von untadliger Weiße.</p><lb/> <p>Botho ging ihm mit der ihm eigenen chevale¬<lb/> resken Artigkeit entgegen und ſagte: „Herr Franke?“</p><lb/> <p>Dieſer nickte.</p><lb/> <p>„Womit kann ich dienen? Darf ich Sie bitten,<lb/> Platz zu nehmen . . Hier . . Oder vielleicht hier.<lb/> Polſterſtühle ſind immer unbequem.“</p><lb/> <p>Franke lächelte zuſtimmend und ſetzte ſich auf<lb/> einen Rohrſtuhl, auf den Rienäcker hingewieſen hatte.</p><lb/> <p>„Womit kann ich dienen?“ wiederholte Rienäcker.</p><lb/> <p>„Ich komme mit einer Frage, Herr Baron.“</p><lb/> <p>„Die mir zu beantworten eine Freude ſein<lb/> wird, vorausgeſetzt, daß ich ſie beantworten kann.“</p><lb/> <p>„O, niemand beſſer als Sie, Herr von Rienäcker.<lb/> . . . Ich komme nämlich wegen der Lene Nimptſch.“</p><lb/> <p>Botho fuhr zurück.</p><lb/> <p>„ . . Und möchte,“ fuhr Franke fort „gleich<lb/> hinzuſetzen dürfen, daß es nichts Genirliches iſt,<lb/> was mich herführt. Alles, was ich zu ſagen oder,<lb/> wenn Sie's geſtatten, Herr Baron, zu fragen habe,<lb/> wird Ihnen und Ihrem Hauſe keine Verlegenheiten<lb/> ſchaffen. Ich weiß auch von der Abreiſe der<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [222/0232]
ein und verbeugte ſich von der Thür her etwas
ſteif. Er trug einen bis oben hin zugeknöpften
ſchwarzbraunen Rock, übermäßig blanke Stiefel und
blankes ſchwarzes Haar, das an beiden Schläfen
dicht anlag. Dazu ſchwarze Handſchuh und hohe
Vatermörder von untadliger Weiße.
Botho ging ihm mit der ihm eigenen chevale¬
resken Artigkeit entgegen und ſagte: „Herr Franke?“
Dieſer nickte.
„Womit kann ich dienen? Darf ich Sie bitten,
Platz zu nehmen . . Hier . . Oder vielleicht hier.
Polſterſtühle ſind immer unbequem.“
Franke lächelte zuſtimmend und ſetzte ſich auf
einen Rohrſtuhl, auf den Rienäcker hingewieſen hatte.
„Womit kann ich dienen?“ wiederholte Rienäcker.
„Ich komme mit einer Frage, Herr Baron.“
„Die mir zu beantworten eine Freude ſein
wird, vorausgeſetzt, daß ich ſie beantworten kann.“
„O, niemand beſſer als Sie, Herr von Rienäcker.
. . . Ich komme nämlich wegen der Lene Nimptſch.“
Botho fuhr zurück.
„ . . Und möchte,“ fuhr Franke fort „gleich
hinzuſetzen dürfen, daß es nichts Genirliches iſt,
was mich herführt. Alles, was ich zu ſagen oder,
wenn Sie's geſtatten, Herr Baron, zu fragen habe,
wird Ihnen und Ihrem Hauſe keine Verlegenheiten
ſchaffen. Ich weiß auch von der Abreiſe der
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