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Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Leipzig, 1888.

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Minette beeilte sich und ging, während Käthe vor
dem hohen Stehspiegel stehen blieb und sich das in
Unordnung gerathene Haar arrangirte. Zugleich sah
sie im Spiegel auf Botho, der neben ihr stand und
die schöne junge Frau musterte.

"Nun, Botho," sagte sie schelmisch und kokett und
ohne sich nach ihm umzusehen.

Und ihre liebenswürdige Koketterie war klug
genug berechnet und er umarmte sie, wobei sie sich
seinen Liebkosungen überließ. Und nun umspannte
er ihre Taille und hob sie hoch in die Höh'. "Käthe,
Puppe, liebe Puppe."

"Puppe, liebe Puppe, das sollt' ich eigentlich
übelnehmen, Botho. Denn mit Puppen spielt man.
Aber ich nehm' es nicht übel, im Gegentheil. Puppen
werden am meisten geliebt und am besten behandelt.
Und darauf kommt es mir an."


Minette beeilte ſich und ging, während Käthe vor
dem hohen Stehſpiegel ſtehen blieb und ſich das in
Unordnung gerathene Haar arrangirte. Zugleich ſah
ſie im Spiegel auf Botho, der neben ihr ſtand und
die ſchöne junge Frau muſterte.

„Nun, Botho,“ ſagte ſie ſchelmiſch und kokett und
ohne ſich nach ihm umzuſehen.

Und ihre liebenswürdige Koketterie war klug
genug berechnet und er umarmte ſie, wobei ſie ſich
ſeinen Liebkoſungen überließ. Und nun umſpannte
er ihre Taille und hob ſie hoch in die Höh'. „Käthe,
Puppe, liebe Puppe.“

„Puppe, liebe Puppe, das ſollt' ich eigentlich
übelnehmen, Botho. Denn mit Puppen ſpielt man.
Aber ich nehm' es nicht übel, im Gegentheil. Puppen
werden am meiſten geliebt und am beſten behandelt.
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[269/0279] Minette beeilte ſich und ging, während Käthe vor dem hohen Stehſpiegel ſtehen blieb und ſich das in Unordnung gerathene Haar arrangirte. Zugleich ſah ſie im Spiegel auf Botho, der neben ihr ſtand und die ſchöne junge Frau muſterte. „Nun, Botho,“ ſagte ſie ſchelmiſch und kokett und ohne ſich nach ihm umzuſehen. Und ihre liebenswürdige Koketterie war klug genug berechnet und er umarmte ſie, wobei ſie ſich ſeinen Liebkoſungen überließ. Und nun umſpannte er ihre Taille und hob ſie hoch in die Höh'. „Käthe, Puppe, liebe Puppe.“ „Puppe, liebe Puppe, das ſollt' ich eigentlich übelnehmen, Botho. Denn mit Puppen ſpielt man. Aber ich nehm' es nicht übel, im Gegentheil. Puppen werden am meiſten geliebt und am beſten behandelt. Und darauf kommt es mir an.“

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Leipzig, 1888, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_irrungen_1888/279>, abgerufen am 24.11.2024.