Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Leipzig, 1888.dem eintretenden Diener, "daß er ein Paar Stücke Zugleich erhob sie sich, um den Kaminschirm bei Im selben Momente trat Botho wieder ein und "Du wirst doch glauben, was Du willst?" "Ja oder nein?" "Gut denn; ja." "Das war Recht. Nun kann ich mich beruhigen. Und sie legte die Holzstücke, die der Diener dem eintretenden Diener, „daß er ein Paar Stücke Zugleich erhob ſie ſich, um den Kaminſchirm bei Im ſelben Momente trat Botho wieder ein und „Du wirſt doch glauben, was Du willſt?“ „Ja oder nein?“ „Gut denn; ja.“ „Das war Recht. Nun kann ich mich beruhigen. Und ſie legte die Holzſtücke, die der Diener <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0289" n="279"/> dem eintretenden Diener, „daß er ein Paar Stücke<lb/> Holz bringen ſolle; ſie friere ſo.“</p><lb/> <p>Zugleich erhob ſie ſich, um den Kaminſchirm bei<lb/> Seite zu ſchieben, und ſah, als dies geſchehen war,<lb/> das Häuflein Aſche, das noch auf der Eiſenplatte lag.</p><lb/> <p>Im ſelben Momente trat Botho wieder ein und<lb/> erſchrak bei dem Anblick, der ſich ihm bot. Aber<lb/> er beruhigte ſich ſogleich wieder, als Käthe mit dem<lb/> Zeigefinger auf die Aſche wies und in ihrem ſcherz¬<lb/> hafteſten Tone ſagte: „Was bedeutet das, Botho?<lb/> Sieh', da hab' ich Dich mal wieder ertappt. Nun<lb/> bekenne. Liebesbriefe? Ja oder nein?“</p><lb/> <p>„Du wirſt doch glauben, was Du willſt?“</p><lb/> <p>„Ja oder nein?“</p><lb/> <p>„Gut denn; ja.“</p><lb/> <p>„<hi rendition="#g">Das</hi> war Recht. Nun kann ich mich beruhigen.<lb/> Liebesbriefe, zu komiſch. Aber wir wollen ſie doch<lb/> lieber zweimal verbrennen: erſt zu Aſche und dann<lb/> zu Rauch. Vielleicht glückt es.“</p><lb/> <p>Und ſie legte die Holzſtücke, die der Diener<lb/> mittlerweile gebracht hatte, geſchickt zuſammen und<lb/> verſuchte ſie mit ein paar Zündhölzchen anzuzünden.<lb/> Und es gelang auch. Im Nu brannte das Feuer<lb/> hell auf und während ſie den Fauteuil an die<lb/> Flamme ſchob und die Füße bequem und, um ſie<lb/> zu wärmen, bis an die Eiſenſtäbe vorſtreckte, ſagte<lb/> ſie: „Und nun will ich Dir auch die Geſchichte<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [279/0289]
dem eintretenden Diener, „daß er ein Paar Stücke
Holz bringen ſolle; ſie friere ſo.“
Zugleich erhob ſie ſich, um den Kaminſchirm bei
Seite zu ſchieben, und ſah, als dies geſchehen war,
das Häuflein Aſche, das noch auf der Eiſenplatte lag.
Im ſelben Momente trat Botho wieder ein und
erſchrak bei dem Anblick, der ſich ihm bot. Aber
er beruhigte ſich ſogleich wieder, als Käthe mit dem
Zeigefinger auf die Aſche wies und in ihrem ſcherz¬
hafteſten Tone ſagte: „Was bedeutet das, Botho?
Sieh', da hab' ich Dich mal wieder ertappt. Nun
bekenne. Liebesbriefe? Ja oder nein?“
„Du wirſt doch glauben, was Du willſt?“
„Ja oder nein?“
„Gut denn; ja.“
„Das war Recht. Nun kann ich mich beruhigen.
Liebesbriefe, zu komiſch. Aber wir wollen ſie doch
lieber zweimal verbrennen: erſt zu Aſche und dann
zu Rauch. Vielleicht glückt es.“
Und ſie legte die Holzſtücke, die der Diener
mittlerweile gebracht hatte, geſchickt zuſammen und
verſuchte ſie mit ein paar Zündhölzchen anzuzünden.
Und es gelang auch. Im Nu brannte das Feuer
hell auf und während ſie den Fauteuil an die
Flamme ſchob und die Füße bequem und, um ſie
zu wärmen, bis an die Eiſenſtäbe vorſtreckte, ſagte
ſie: „Und nun will ich Dir auch die Geſchichte
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