Fontane, Theodor: Von vor und nach der Reise. 2. Aufl. Berlin, 1894.(beiläufig, ich habe solche Bilder gesehen, ich glaube in Florenz) aber in drei Stunden wird doch wohl 'was zum Schuß kommen. Vesper fällt aus und für einen Nordhäuser sorgt der Oberförster. Das ist wichtig, denn bei Sonnenuntergang wird's kühl. Und dann nach Haus, wo uns die Jungens erwarten. Und ich glaube mit Sehnsucht. Denn wir wollen am Abend noch ein Feuerwerk abbrennen, auf der Liebesinsel, immer vorausgesetzt, daß der gute Otto, wegen seiner Eremitage, nichts dagegen hat. Und nun Gott befohlen. Ich sehe, daß Friedrich uns schon auf die Finger kuckt und abräumen will. Und hat auch recht. Alle Wetter, schon acht ... Au revoir, Doktor. In einer Stunde draußen auf dem Vorplatz. Aber präcise, präcise." Der Tag verlief programmmäßig und die Dämmerung war längst angebrochen, als wir nach mehrstündiger Fahrt im Walde, durch die hier und da schon ein paar Lichter zeigende Dorfstraße heimkehrten und vor dem etwas zurückgelegenen Herrenhause hielten. Ich war zu Schuß gekommen, selbstverständlich ohne zu treffen, Otto dagegen hatte (beiläufig, ich habe solche Bilder gesehen, ich glaube in Florenz) aber in drei Stunden wird doch wohl ’was zum Schuß kommen. Vesper fällt aus und für einen Nordhäuser sorgt der Oberförster. Das ist wichtig, denn bei Sonnenuntergang wird’s kühl. Und dann nach Haus, wo uns die Jungens erwarten. Und ich glaube mit Sehnsucht. Denn wir wollen am Abend noch ein Feuerwerk abbrennen, auf der Liebesinsel, immer vorausgesetzt, daß der gute Otto, wegen seiner Eremitage, nichts dagegen hat. Und nun Gott befohlen. Ich sehe, daß Friedrich uns schon auf die Finger kuckt und abräumen will. Und hat auch recht. Alle Wetter, schon acht … Au revoir, Doktor. In einer Stunde draußen auf dem Vorplatz. Aber präcise, präcise.“ Der Tag verlief programmmäßig und die Dämmerung war längst angebrochen, als wir nach mehrstündiger Fahrt im Walde, durch die hier und da schon ein paar Lichter zeigende Dorfstraße heimkehrten und vor dem etwas zurückgelegenen Herrenhause hielten. Ich war zu Schuß gekommen, selbstverständlich ohne zu treffen, Otto dagegen hatte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0117" n="115"/> (beiläufig, ich habe solche Bilder gesehen, ich glaube in Florenz) aber in drei Stunden wird doch wohl ’was zum Schuß kommen. Vesper fällt aus und für einen Nordhäuser sorgt der Oberförster. Das ist wichtig, denn bei Sonnenuntergang wird’s kühl. Und dann nach Haus, wo uns die Jungens erwarten. Und ich glaube mit Sehnsucht. Denn wir wollen am Abend noch ein Feuerwerk abbrennen, auf der Liebesinsel, immer vorausgesetzt, daß der gute Otto, wegen seiner Eremitage, nichts dagegen hat. Und nun Gott befohlen. Ich sehe, daß Friedrich uns schon auf die Finger kuckt und abräumen will. Und hat auch recht. Alle Wetter, schon acht … Au revoir, Doktor. In einer Stunde draußen auf dem Vorplatz. Aber präcise, präcise.“</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Der Tag verlief programmmäßig und die Dämmerung war längst angebrochen, als wir nach mehrstündiger Fahrt im Walde, durch die hier und da schon ein paar Lichter zeigende Dorfstraße heimkehrten und vor dem etwas zurückgelegenen Herrenhause hielten. Ich war zu Schuß gekommen, selbstverständlich ohne zu treffen, Otto dagegen hatte </p> </div> </body> </text> </TEI> [115/0117]
(beiläufig, ich habe solche Bilder gesehen, ich glaube in Florenz) aber in drei Stunden wird doch wohl ’was zum Schuß kommen. Vesper fällt aus und für einen Nordhäuser sorgt der Oberförster. Das ist wichtig, denn bei Sonnenuntergang wird’s kühl. Und dann nach Haus, wo uns die Jungens erwarten. Und ich glaube mit Sehnsucht. Denn wir wollen am Abend noch ein Feuerwerk abbrennen, auf der Liebesinsel, immer vorausgesetzt, daß der gute Otto, wegen seiner Eremitage, nichts dagegen hat. Und nun Gott befohlen. Ich sehe, daß Friedrich uns schon auf die Finger kuckt und abräumen will. Und hat auch recht. Alle Wetter, schon acht … Au revoir, Doktor. In einer Stunde draußen auf dem Vorplatz. Aber präcise, präcise.“
Der Tag verlief programmmäßig und die Dämmerung war längst angebrochen, als wir nach mehrstündiger Fahrt im Walde, durch die hier und da schon ein paar Lichter zeigende Dorfstraße heimkehrten und vor dem etwas zurückgelegenen Herrenhause hielten. Ich war zu Schuß gekommen, selbstverständlich ohne zu treffen, Otto dagegen hatte
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(2014-01-22T15:28:28Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2014-01-22T15:28:28Z)
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2014-01-22T15:28:28Z)
Weitere Informationen:Theodor Fontane: Von vor und nach der Reise. Plaudereien und kleine Geschichten. Hrsg. von Walter Hettche und Gabriele Radecke. Berlin 2007 [= Große Brandenburger Ausgabe, Das erzählerische Werk, Bd. 19]: Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin). Anmerkungen zur Transkription:
Auslassungszeichen im Text werden einheitlich als U+2026 <…> (HORIZONTAL ELLIPSIS) wiedergegeben.
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