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Fontane, Theodor: Der Stechlin. Berlin, 1899.

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ihr gesehn? Und hast du ihre Stimme gehört? Und
die Stimme, wie du doch weißt, ist die Seele."

"Gewiß. Aber, Seele oder nicht, sie kann dir doch
nichts thun mit ihrer Stimme und dir auch nicht er¬
scheinen. Und wenn sie trotzdem kommt, nun so rufst
du mich."

"Am liebsten wär' es mir, du bliebst gleich bei mir."

"Aber Melusine ..."

"Nun gut, nun gut. Ich sehe wohl ein, daß das
nicht gut geht. Aber was anders! Ich habe da vorhin
eine Bibel oder vielleicht auch bloß ein Gesangbuch liegen
sehn, da auf dem Brettchen, wo die kleine Puppe steht.
Beiläufig auch was Sonderbares, diese Puppe. Bitte,
nimm die Bibel von der Etagere fort und lege sie mir
hier auf den Nachttisch. Und das Licht laß brennen.
Und wenn du im Bett liegst, sprich immer zu, bis ich
einschlafe."


ihr geſehn? Und haſt du ihre Stimme gehört? Und
die Stimme, wie du doch weißt, iſt die Seele.“

„Gewiß. Aber, Seele oder nicht, ſie kann dir doch
nichts thun mit ihrer Stimme und dir auch nicht er¬
ſcheinen. Und wenn ſie trotzdem kommt, nun ſo rufſt
du mich.“

„Am liebſten wär' es mir, du bliebſt gleich bei mir.“

„Aber Meluſine ...“

„Nun gut, nun gut. Ich ſehe wohl ein, daß das
nicht gut geht. Aber was anders! Ich habe da vorhin
eine Bibel oder vielleicht auch bloß ein Geſangbuch liegen
ſehn, da auf dem Brettchen, wo die kleine Puppe ſteht.
Beiläufig auch was Sonderbares, dieſe Puppe. Bitte,
nimm die Bibel von der Etagere fort und lege ſie mir
hier auf den Nachttiſch. Und das Licht laß brennen.
Und wenn du im Bett liegſt, ſprich immer zu, bis ich
einſchlafe.“


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[341/0348] ihr geſehn? Und haſt du ihre Stimme gehört? Und die Stimme, wie du doch weißt, iſt die Seele.“ „Gewiß. Aber, Seele oder nicht, ſie kann dir doch nichts thun mit ihrer Stimme und dir auch nicht er¬ ſcheinen. Und wenn ſie trotzdem kommt, nun ſo rufſt du mich.“ „Am liebſten wär' es mir, du bliebſt gleich bei mir.“ „Aber Meluſine ...“ „Nun gut, nun gut. Ich ſehe wohl ein, daß das nicht gut geht. Aber was anders! Ich habe da vorhin eine Bibel oder vielleicht auch bloß ein Geſangbuch liegen ſehn, da auf dem Brettchen, wo die kleine Puppe ſteht. Beiläufig auch was Sonderbares, dieſe Puppe. Bitte, nimm die Bibel von der Etagere fort und lege ſie mir hier auf den Nachttiſch. Und das Licht laß brennen. Und wenn du im Bett liegſt, ſprich immer zu, bis ich einſchlafe.“

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Der Stechlin. Berlin, 1899, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_stechlin_1899/348>, abgerufen am 22.11.2024.