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Fontane, Theodor: Der Stechlin. Berlin, 1899.

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nich. Un denn de Lüd', de denken ümmer, ick kann
hexen un all so wat. Ick kann awer joar nix un hebb
man blot en beten Liebstöckel un Wacholder un Aller¬
mannsharnisch. Un alles blot, wie't sinn muß. Un
de Gerichten können mi nix dohn."

"Is mir lieb. Und geht mich übrigens auch nichts
an. Mit so was komm' ich Euch nich. Kann ,Gerichte'
selber nich gut leiden. Und nu sagt mir, Buschen, wollt'
Ihr den Fuß sehn? Einer is genug. Der andre sieht
ebenso aus. Oder doch beinah'."

"Nei, jnäd'ger Herr. Loaten's man. Ick weet joa,
wi dat is. Ihrst sitt et hier up de Bost, un denn sackt
et sich, un denn sitt et hier unnen. Un is all een un
dat sülwige. Dat möt allens 'rut, un wenn et 'rut is,
denn drückt et nich mihr, un denn künnen Se wedder
gapsen."

"Gut. Leuchtet mir ein. ,Et muß 'rut', sagt Ihr.
Und das sag' ich auch. Aber womit wollt Ihr's ,'rut'¬
bringen? Das is die Sache. Welche Mittel, welche
Wege?"

"Joa, de Mittel hebb ick. Un hebben wi ihrst de
Mittel, denn sinnen sich ook de Weg'. Ick schick' hüt
noch Agnessen mit twee Tüten; Agnes, dat is Karlinen
ehr lütt Deern."

"Ich weiß, ich weiß."

"Un Agnes, de fall denn unnen in de Küch' goahn,
to Mamsell Pritzbur, un de Pritzburn de sall denn den
Thee moaken för'n jnäd'gen Herrn. Morgens ut de
witte Tüt', un abens ut de blue Tüt'. Un ümmer
man 'nen gestrichnen Eßlöffel vull un nich to veel
Woater; awers bullern möt et. Und wenn de Tüten
all sinn, denn is et 'rut. Dat Woater nimmt dat Woater
weg."

"Na gut, Buschen. Wir wollen das alles so machen.
Und ich bin nicht bloß ein geduldiger Kranker, ich bin

nich. Un denn de Lüd', de denken ümmer, ick kann
hexen un all ſo wat. Ick kann awer joar nix un hebb
man blot en beten Liebſtöckel un Wacholder un Aller¬
mannsharniſch. Un alles blot, wie't ſinn muß. Un
de Gerichten können mi nix dohn.“

„Is mir lieb. Und geht mich übrigens auch nichts
an. Mit ſo was komm' ich Euch nich. Kann ‚Gerichte‘
ſelber nich gut leiden. Und nu ſagt mir, Buſchen, wollt'
Ihr den Fuß ſehn? Einer is genug. Der andre ſieht
ebenſo aus. Oder doch beinah'.“

„Nei, jnäd'ger Herr. Loaten's man. Ick weet joa,
wi dat is. Ihrſt ſitt et hier up de Boſt, un denn ſackt
et ſich, un denn ſitt et hier unnen. Un is all een un
dat ſülwige. Dat möt allens 'rut, un wenn et 'rut is,
denn drückt et nich mihr, un denn künnen Se wedder
gapſen.“

„Gut. Leuchtet mir ein. ‚Et muß 'rut‘, ſagt Ihr.
Und das ſag' ich auch. Aber womit wollt Ihr's ‚'rut‘¬
bringen? Das is die Sache. Welche Mittel, welche
Wege?“

„Joa, de Mittel hebb ick. Un hebben wi ihrſt de
Mittel, denn ſinnen ſich ook de Weg'. Ick ſchick' hüt
noch Agneſſen mit twee Tüten; Agnes, dat is Karlinen
ehr lütt Deern.“

„Ich weiß, ich weiß.“

„Un Agnes, de fall denn unnen in de Küch' goahn,
to Mamſell Pritzbur, un de Pritzburn de ſall denn den
Thee moaken för'n jnäd'gen Herrn. Morgens ut de
witte Tüt', un abens ut de blue Tüt'. Un ümmer
man 'nen geſtrichnen Eßlöffel vull un nich to veel
Woater; awers bullern möt et. Und wenn de Tüten
all ſinn, denn is et 'rut. Dat Woater nimmt dat Woater
weg.“

„Na gut, Buſchen. Wir wollen das alles ſo machen.
Und ich bin nicht bloß ein geduldiger Kranker, ich bin

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[444/0451] nich. Un denn de Lüd', de denken ümmer, ick kann hexen un all ſo wat. Ick kann awer joar nix un hebb man blot en beten Liebſtöckel un Wacholder un Aller¬ mannsharniſch. Un alles blot, wie't ſinn muß. Un de Gerichten können mi nix dohn.“ „Is mir lieb. Und geht mich übrigens auch nichts an. Mit ſo was komm' ich Euch nich. Kann ‚Gerichte‘ ſelber nich gut leiden. Und nu ſagt mir, Buſchen, wollt' Ihr den Fuß ſehn? Einer is genug. Der andre ſieht ebenſo aus. Oder doch beinah'.“ „Nei, jnäd'ger Herr. Loaten's man. Ick weet joa, wi dat is. Ihrſt ſitt et hier up de Boſt, un denn ſackt et ſich, un denn ſitt et hier unnen. Un is all een un dat ſülwige. Dat möt allens 'rut, un wenn et 'rut is, denn drückt et nich mihr, un denn künnen Se wedder gapſen.“ „Gut. Leuchtet mir ein. ‚Et muß 'rut‘, ſagt Ihr. Und das ſag' ich auch. Aber womit wollt Ihr's ‚'rut‘¬ bringen? Das is die Sache. Welche Mittel, welche Wege?“ „Joa, de Mittel hebb ick. Un hebben wi ihrſt de Mittel, denn ſinnen ſich ook de Weg'. Ick ſchick' hüt noch Agneſſen mit twee Tüten; Agnes, dat is Karlinen ehr lütt Deern.“ „Ich weiß, ich weiß.“ „Un Agnes, de fall denn unnen in de Küch' goahn, to Mamſell Pritzbur, un de Pritzburn de ſall denn den Thee moaken för'n jnäd'gen Herrn. Morgens ut de witte Tüt', un abens ut de blue Tüt'. Un ümmer man 'nen geſtrichnen Eßlöffel vull un nich to veel Woater; awers bullern möt et. Und wenn de Tüten all ſinn, denn is et 'rut. Dat Woater nimmt dat Woater weg.“ „Na gut, Buſchen. Wir wollen das alles ſo machen. Und ich bin nicht bloß ein geduldiger Kranker, ich bin

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Der Stechlin. Berlin, 1899, S. 444. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_stechlin_1899/451>, abgerufen am 22.11.2024.