Fontane, Theodor: Jenseit des Tweed. Bilder und Briefe aus Schottland. Berlin, 1860.
Ob über diese mannigfachen Fragen, die sich an die Frühgeschichte Iona's knüpfen, jemals noch das klare Licht historischer Erkenntniß verbreitet werden wird, steht dahin. So lange diese Untersuchungen in Händen wohlmeinender Dilettanten bleiben, ist wenig zu hoffen. Ich habe mich so ausführlich über diesen interessanten Königskirchhof verbreitet, um dadurch vielleicht in Deutschland, namentlich aber auch in Skandinavien, die Lust anzuregen, selbst zu sehen und eine Lösung zu versuchen. Der Nordwesten Schottlands hat damals unbedingt unter normannischem Einfluß gestanden, und theils Historiker, die die Geschichte der normannischen Eroberungen zu ihrem Specialstudium gemacht haben, mehr aber noch skandinavische Archäologen und Alterthumsforscher, (denen die Möglichkeit des Vergleichs gegeben ist) scheinen mir die einzigen zu sein, die vielleicht noch ergründen können, bis wie weit diese Schieferkreuze und die verwitterten Grabsteine im Tumulus Regum Scotiae zurückreichen.
Ob über diese mannigfachen Fragen, die sich an die Frühgeschichte Iona’s knüpfen, jemals noch das klare Licht historischer Erkenntniß verbreitet werden wird, steht dahin. So lange diese Untersuchungen in Händen wohlmeinender Dilettanten bleiben, ist wenig zu hoffen. Ich habe mich so ausführlich über diesen interessanten Königskirchhof verbreitet, um dadurch vielleicht in Deutschland, namentlich aber auch in Skandinavien, die Lust anzuregen, selbst zu sehen und eine Lösung zu versuchen. Der Nordwesten Schottlands hat damals unbedingt unter normannischem Einfluß gestanden, und theils Historiker, die die Geschichte der normannischen Eroberungen zu ihrem Specialstudium gemacht haben, mehr aber noch skandinavische Archäologen und Alterthumsforscher, (denen die Möglichkeit des Vergleichs gegeben ist) scheinen mir die einzigen zu sein, die vielleicht noch ergründen können, bis wie weit diese Schieferkreuze und die verwitterten Grabsteine im Tumulus Regum Scotiae zurückreichen. <TEI> <text> <body> <div> <div> <pb facs="#f0313" n="299"/> <p> <cit> <quote> <lg> <l> <hi rendition="#c #g">Rosse.</hi> </l><lb/> <l>Wo ist der Leichnam Duncans?</l><lb/> <l> <hi rendition="#c #g">Macduff.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#right">Fort gen Westen, </hi> </l><lb/> <l>Nach Icolmkill, dem <hi rendition="#g">Beinhaus seiner Ahnen.</hi></l> </lg> </quote> </cit> </p><lb/> <p>Ob über diese mannigfachen Fragen, die sich an die Frühgeschichte Iona’s knüpfen, jemals noch das klare Licht historischer Erkenntniß verbreitet werden wird, steht dahin. So lange diese Untersuchungen in Händen wohlmeinender Dilettanten bleiben, ist wenig zu hoffen. Ich habe mich so ausführlich über diesen interessanten Königskirchhof verbreitet, um dadurch vielleicht in Deutschland, <hi rendition="#g">namentlich aber auch in Skandinavien</hi>, die Lust anzuregen, <hi rendition="#g">selbst</hi> zu sehen und eine Lösung zu versuchen. Der Nordwesten Schottlands hat damals unbedingt unter normannischem Einfluß gestanden, und theils Historiker, die die Geschichte der normannischen Eroberungen zu ihrem Specialstudium gemacht haben, mehr aber noch skandinavische Archäologen und Alterthumsforscher, (denen die Möglichkeit des Vergleichs gegeben ist) scheinen mir die einzigen zu sein, die vielleicht noch ergründen können, bis wie weit diese Schieferkreuze und die verwitterten Grabsteine im <hi rendition="#aq"><foreign xml:lang="lat">Tumulus Regum Scotiae</foreign></hi> zurückreichen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [299/0313]
Rosse.
Wo ist der Leichnam Duncans?
Macduff.
Fort gen Westen,
Nach Icolmkill, dem Beinhaus seiner Ahnen.
Ob über diese mannigfachen Fragen, die sich an die Frühgeschichte Iona’s knüpfen, jemals noch das klare Licht historischer Erkenntniß verbreitet werden wird, steht dahin. So lange diese Untersuchungen in Händen wohlmeinender Dilettanten bleiben, ist wenig zu hoffen. Ich habe mich so ausführlich über diesen interessanten Königskirchhof verbreitet, um dadurch vielleicht in Deutschland, namentlich aber auch in Skandinavien, die Lust anzuregen, selbst zu sehen und eine Lösung zu versuchen. Der Nordwesten Schottlands hat damals unbedingt unter normannischem Einfluß gestanden, und theils Historiker, die die Geschichte der normannischen Eroberungen zu ihrem Specialstudium gemacht haben, mehr aber noch skandinavische Archäologen und Alterthumsforscher, (denen die Möglichkeit des Vergleichs gegeben ist) scheinen mir die einzigen zu sein, die vielleicht noch ergründen können, bis wie weit diese Schieferkreuze und die verwitterten Grabsteine im Tumulus Regum Scotiae zurückreichen.
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(2018-07-25T15:22:45Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Alexandra Priesterath, Christian Thomas, Linda Martin: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2018-07-25T15:22:45Z)
Weitere Informationen:Theodor Fontane: Jenseit des Tweed. Bilder und Briefe aus Schottland. Hrsg. von Maren Ermisch. Berlin 2017 [= Große Brandenburger Ausgabe, Das reiseliterarische Werk, Bd. 2]: Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin). Der Text der Ausgabe wird hier ergänzt um das Kapitel „Lochleven-Castle“, das aus verlagstechnischen Gründen in der Erstausgabe fehlte (vgl. dazu die entsprechenden Informationen auf der Seite der Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen). Die dazugehörigen Faksimiles, 0331 bis 0333, wurden von Seiten der Österreichischen Nationalbibliothek übernommen. Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).
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