Fontane, Theodor: Jenseit des Tweed. Bilder und Briefe aus Schottland. Berlin, 1860.schen Marmor besteht, während die Wände mit alten, reich geschnitzten Eichenpannelen aus Roslin Chapel und dem alten Königspalaste in Dunfermlin bekleidet sind. Das Dach oder die Decke der Halle setzt sich aus Bögen von buntbemaltem Eichenholz zusammen. Zwischen diesen Bögen befinden sich die Wappenschilde der Scottschen Familie und aller derer, mit denen Walter Scott für gut fand verwandt sein zu wollen. Am Fries der Halle laufen in langer Reihe andere Wappenschilde hin, die in bunten Gothischen Buchstaben die gemeinschaftliche Inschrift tragen: "Dies sind die Wappen all der Clans und Häuptlinge, die in alter Zeit die schottischen Marken (das Grenzland) für den König wahrten und hielten. Sie waren treue Männer ihrer Zeit, und fest wie sie standen, so stand Gott zu ihnen." Die verschiedenen Wappen gehören folgenden acht Familien an: den Douglasses, Kers, Scott's, Turnbull's, Maxwell's, Chisholm's, Elliot's und Armstrong's, - lauter Namen, die in den alten Balladen des Landes, wie in den Dichtungen Walter Scott's, vielfach genannt werden. Aus der Halle treten wir in Walter Scott's Studir- und Arbeitszimmer. Die Mehrzahl seiner Romane wurde hier entweder componirt oder niedergeschrieben. Das Zimmer macht durchaus den Eindruck des Wohnlichen und Behaglichen. Die Möblirung und Ausstattung ist gediegen, aber nicht reich und überladen. Der schen Marmor besteht, während die Wände mit alten, reich geschnitzten Eichenpannelen aus Roslin Chapel und dem alten Königspalaste in Dunfermlin bekleidet sind. Das Dach oder die Decke der Halle setzt sich aus Bögen von buntbemaltem Eichenholz zusammen. Zwischen diesen Bögen befinden sich die Wappenschilde der Scottschen Familie und aller derer, mit denen Walter Scott für gut fand verwandt sein zu wollen. Am Fries der Halle laufen in langer Reihe andere Wappenschilde hin, die in bunten Gothischen Buchstaben die gemeinschaftliche Inschrift tragen: „Dies sind die Wappen all der Clans und Häuptlinge, die in alter Zeit die schottischen Marken (das Grenzland) für den König wahrten und hielten. Sie waren treue Männer ihrer Zeit, und fest wie sie standen, so stand Gott zu ihnen.“ Die verschiedenen Wappen gehören folgenden acht Familien an: den Douglasses, Kers, Scott’s, Turnbull’s, Maxwell’s, Chisholm’s, Elliot’s und Armstrong’s, – lauter Namen, die in den alten Balladen des Landes, wie in den Dichtungen Walter Scott’s, vielfach genannt werden. Aus der Halle treten wir in Walter Scott’s Studir- und Arbeitszimmer. Die Mehrzahl seiner Romane wurde hier entweder componirt oder niedergeschrieben. Das Zimmer macht durchaus den Eindruck des Wohnlichen und Behaglichen. Die Möblirung und Ausstattung ist gediegen, aber nicht reich und überladen. Der <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f0356" n="339"/> schen Marmor besteht, während die Wände mit alten, reich geschnitzten Eichenpannelen aus Roslin Chapel und dem alten Königspalaste in Dunfermlin bekleidet sind. Das Dach oder die Decke der Halle setzt sich aus Bögen von buntbemaltem Eichenholz zusammen. Zwischen diesen Bögen befinden sich die Wappenschilde der Scottschen Familie und aller derer, mit denen Walter Scott für gut fand verwandt sein zu wollen.</p><lb/> <p>Am Fries der Halle laufen in langer Reihe andere Wappenschilde hin, die in bunten Gothischen Buchstaben die gemeinschaftliche Inschrift tragen: „Dies sind die Wappen all der Clans und Häuptlinge, die in alter Zeit die schottischen Marken (das Grenzland) für den König wahrten und hielten. Sie waren treue Männer ihrer Zeit, und fest wie sie standen, so stand Gott zu ihnen.“ Die verschiedenen Wappen gehören folgenden acht Familien an: den Douglasses, Kers, Scott’s, Turnbull’s, Maxwell’s, Chisholm’s, Elliot’s und Armstrong’s, – lauter Namen, die in den alten Balladen des Landes, wie in den Dichtungen Walter Scott’s, vielfach genannt werden.</p><lb/> <p>Aus der Halle treten wir in Walter Scott’s <hi rendition="#g">Studir-</hi> und <hi rendition="#g">Arbeitszimmer</hi>. Die Mehrzahl seiner Romane wurde hier entweder componirt oder niedergeschrieben. Das Zimmer macht durchaus den Eindruck des Wohnlichen und Behaglichen. Die Möblirung und Ausstattung ist gediegen, aber nicht reich und überladen. Der<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [339/0356]
schen Marmor besteht, während die Wände mit alten, reich geschnitzten Eichenpannelen aus Roslin Chapel und dem alten Königspalaste in Dunfermlin bekleidet sind. Das Dach oder die Decke der Halle setzt sich aus Bögen von buntbemaltem Eichenholz zusammen. Zwischen diesen Bögen befinden sich die Wappenschilde der Scottschen Familie und aller derer, mit denen Walter Scott für gut fand verwandt sein zu wollen.
Am Fries der Halle laufen in langer Reihe andere Wappenschilde hin, die in bunten Gothischen Buchstaben die gemeinschaftliche Inschrift tragen: „Dies sind die Wappen all der Clans und Häuptlinge, die in alter Zeit die schottischen Marken (das Grenzland) für den König wahrten und hielten. Sie waren treue Männer ihrer Zeit, und fest wie sie standen, so stand Gott zu ihnen.“ Die verschiedenen Wappen gehören folgenden acht Familien an: den Douglasses, Kers, Scott’s, Turnbull’s, Maxwell’s, Chisholm’s, Elliot’s und Armstrong’s, – lauter Namen, die in den alten Balladen des Landes, wie in den Dichtungen Walter Scott’s, vielfach genannt werden.
Aus der Halle treten wir in Walter Scott’s Studir- und Arbeitszimmer. Die Mehrzahl seiner Romane wurde hier entweder componirt oder niedergeschrieben. Das Zimmer macht durchaus den Eindruck des Wohnlichen und Behaglichen. Die Möblirung und Ausstattung ist gediegen, aber nicht reich und überladen. Der
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(2018-07-25T15:22:45Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Alexandra Priesterath, Christian Thomas, Linda Martin: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2018-07-25T15:22:45Z)
Weitere Informationen:Theodor Fontane: Jenseit des Tweed. Bilder und Briefe aus Schottland. Hrsg. von Maren Ermisch. Berlin 2017 [= Große Brandenburger Ausgabe, Das reiseliterarische Werk, Bd. 2]: Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin). Der Text der Ausgabe wird hier ergänzt um das Kapitel „Lochleven-Castle“, das aus verlagstechnischen Gründen in der Erstausgabe fehlte (vgl. dazu die entsprechenden Informationen auf der Seite der Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen). Die dazugehörigen Faksimiles, 0331 bis 0333, wurden von Seiten der Österreichischen Nationalbibliothek übernommen. Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).
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