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Fontane, Theodor: Von Zwanzig bis Dreißig. 1. Aufl. Berlin, 1898.

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nach wie vor der Hüter all dieser Schätze sei." Doch tritt er, wenn sein Dasein sich bestätigt, in vielleicht zu weitgehender Bescheidenheit, nie hervor.

Jede Sitzung wurde durch ein dreimaliges Aufstampfen mit dem Eulenscepter eröffnet, dann stellte das "Haupt" das Zeichen seiner Macht bei Seite, und rechts den Schriftführer, links den Kassierer, bat er Ersteren um Vorlesung des Protokolls der vorigen Sitzung. Diese Protokolle waren im richtigen Tunneljargon abgefaßt und oft sehr witzig. Die weitaus besten waren die von Wilhelm von Merckel, weshalb dieser, mit kurzen Unterbrechungen, wohl durch länger als zwei Jahrzehnte hin immer wieder zum Schriftführer gewählt wurde. Merckel lebte ganz in diesen Dingen und blieb dadurch bis an seinen Tod eine Hauptstütze des Vereins. Dann und wann wurde das Protokoll auch beanstandet. Aber dies mußte durch einen Mann von Geist geschehen, nahm sich's ein anderer heraus, so ließ man ihn abfallen.

War das Protokoll erledigt, so stellte das Haupt die Frage: "Späne da?" Darunter verstand man die zum Vortrag bestimmten Beiträge - meist Gedichte -, von denen jeder Beitrag schon vor Beginn der Sitzung entweder auf den Tisch des Hauses niedergelegt oder beim Schriftführer wenigstens angemeldet

nach wie vor der Hüter all dieser Schätze sei.“ Doch tritt er, wenn sein Dasein sich bestätigt, in vielleicht zu weitgehender Bescheidenheit, nie hervor.

Jede Sitzung wurde durch ein dreimaliges Aufstampfen mit dem Eulenscepter eröffnet, dann stellte das „Haupt“ das Zeichen seiner Macht bei Seite, und rechts den Schriftführer, links den Kassierer, bat er Ersteren um Vorlesung des Protokolls der vorigen Sitzung. Diese Protokolle waren im richtigen Tunneljargon abgefaßt und oft sehr witzig. Die weitaus besten waren die von Wilhelm von Merckel, weshalb dieser, mit kurzen Unterbrechungen, wohl durch länger als zwei Jahrzehnte hin immer wieder zum Schriftführer gewählt wurde. Merckel lebte ganz in diesen Dingen und blieb dadurch bis an seinen Tod eine Hauptstütze des Vereins. Dann und wann wurde das Protokoll auch beanstandet. Aber dies mußte durch einen Mann von Geist geschehen, nahm sich’s ein anderer heraus, so ließ man ihn abfallen.

War das Protokoll erledigt, so stellte das Haupt die Frage: „Späne da?“ Darunter verstand man die zum Vortrag bestimmten Beiträge – meist Gedichte –, von denen jeder Beitrag schon vor Beginn der Sitzung entweder auf den Tisch des Hauses niedergelegt oder beim Schriftführer wenigstens angemeldet

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[268/0277] nach wie vor der Hüter all dieser Schätze sei.“ Doch tritt er, wenn sein Dasein sich bestätigt, in vielleicht zu weitgehender Bescheidenheit, nie hervor. Jede Sitzung wurde durch ein dreimaliges Aufstampfen mit dem Eulenscepter eröffnet, dann stellte das „Haupt“ das Zeichen seiner Macht bei Seite, und rechts den Schriftführer, links den Kassierer, bat er Ersteren um Vorlesung des Protokolls der vorigen Sitzung. Diese Protokolle waren im richtigen Tunneljargon abgefaßt und oft sehr witzig. Die weitaus besten waren die von Wilhelm von Merckel, weshalb dieser, mit kurzen Unterbrechungen, wohl durch länger als zwei Jahrzehnte hin immer wieder zum Schriftführer gewählt wurde. Merckel lebte ganz in diesen Dingen und blieb dadurch bis an seinen Tod eine Hauptstütze des Vereins. Dann und wann wurde das Protokoll auch beanstandet. Aber dies mußte durch einen Mann von Geist geschehen, nahm sich’s ein anderer heraus, so ließ man ihn abfallen. War das Protokoll erledigt, so stellte das Haupt die Frage: „Späne da?“ Darunter verstand man die zum Vortrag bestimmten Beiträge – meist Gedichte –, von denen jeder Beitrag schon vor Beginn der Sitzung entweder auf den Tisch des Hauses niedergelegt oder beim Schriftführer wenigstens angemeldet

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen, Theodor Fontane: Große Brandenburger Ausgabe (GBA): Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin). (2018-07-25T10:02:20Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Rahel Gajaneh Hartz: Bearbeitung der digitalen Edition. (2018-07-25T10:02:20Z)

Weitere Informationen:

Theodor Fontane: Von Zwanzig bis Dreißig. Autobiographisches. Hrsg. von der Theodor Fontane-Arbeitsstelle, Universität Göttingen. Bandbearbeiter: Wolfgang Rasch. Berlin 2014 [= Große Brandenburger Ausgabe, Das autobiographische Werk, Bd. 3]: Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin).

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Von Zwanzig bis Dreißig. 1. Aufl. Berlin, 1898, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_zwanzig_1898/277>, abgerufen am 22.11.2024.