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Fontane, Theodor: Von Zwanzig bis Dreißig. 1. Aufl. Berlin, 1898.

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Tunnel und der Tunnel ist Schneider." Beide, Schneider und der Tunnel, waren im wesentlichen liberal mit Anlehnung an Rußland. Also eigentlich ein Unding. Aber so gingen die Dinge damals und wenn man gerecht sein will, begegnet man ähnlich Widersprechendem auch heute noch. Es geht viel unter einen Hut.

Schneider hieß im Tunnel "Campe der Caraibe" und so bedeutungslos im allgemeinen alle diese Tunnelbeinamen waren, so war doch hier ein Ausnahmefall gegeben. Das ganze Schneider'sche Wesen hätte nicht besser charakterisiert werden können. In seiner mit Trivialitäten ausgestatteten, breitprosaischen Väterlichkeit war er ganz der Robinson Crusoe-Campe, wenn er aber in ein mehr oder weniger erkünsteltes Feuer geriet und dabei die gewagtesten seiner Sätze durch immer neue Ungeheuerlichkeiten übertrumpfte, so war er ganz "Caraibe". Fähnrich Pistol soll eine seiner Glanzrollen gewesen sein und Fähnrich Pistol und Caraibe ist so ziemlich dasselbe, nämlich der bis ins Komische gesteigerte "wilde Mann".

Noch einmal: bis 48 war Schneider die Seele des Vereins. Von 48 ab aber war er nur noch die Säule desselben. Er trug den Tunnel noch, aber mehr äußerlich; er war nicht mehr dessen innerstes Leben. Es lag dies weniger an den sich

Tunnel und der Tunnel ist Schneider.“ Beide, Schneider und der Tunnel, waren im wesentlichen liberal mit Anlehnung an Rußland. Also eigentlich ein Unding. Aber so gingen die Dinge damals und wenn man gerecht sein will, begegnet man ähnlich Widersprechendem auch heute noch. Es geht viel unter einen Hut.

Schneider hieß im Tunnel „Campe der Caraïbe“ und so bedeutungslos im allgemeinen alle diese Tunnelbeinamen waren, so war doch hier ein Ausnahmefall gegeben. Das ganze Schneider’sche Wesen hätte nicht besser charakterisiert werden können. In seiner mit Trivialitäten ausgestatteten, breitprosaischen Väterlichkeit war er ganz der Robinson Crusoe-Campe, wenn er aber in ein mehr oder weniger erkünsteltes Feuer geriet und dabei die gewagtesten seiner Sätze durch immer neue Ungeheuerlichkeiten übertrumpfte, so war er ganz „Caraïbe“. Fähnrich Pistol soll eine seiner Glanzrollen gewesen sein und Fähnrich Pistol und Caraïbe ist so ziemlich dasselbe, nämlich der bis ins Komische gesteigerte „wilde Mann“.

Noch einmal: bis 48 war Schneider die Seele des Vereins. Von 48 ab aber war er nur noch die Säule desselben. Er trug den Tunnel noch, aber mehr äußerlich; er war nicht mehr dessen innerstes Leben. Es lag dies weniger an den sich

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[405/0414] Tunnel und der Tunnel ist Schneider.“ Beide, Schneider und der Tunnel, waren im wesentlichen liberal mit Anlehnung an Rußland. Also eigentlich ein Unding. Aber so gingen die Dinge damals und wenn man gerecht sein will, begegnet man ähnlich Widersprechendem auch heute noch. Es geht viel unter einen Hut. Schneider hieß im Tunnel „Campe der Caraïbe“ und so bedeutungslos im allgemeinen alle diese Tunnelbeinamen waren, so war doch hier ein Ausnahmefall gegeben. Das ganze Schneider’sche Wesen hätte nicht besser charakterisiert werden können. In seiner mit Trivialitäten ausgestatteten, breitprosaischen Väterlichkeit war er ganz der Robinson Crusoe-Campe, wenn er aber in ein mehr oder weniger erkünsteltes Feuer geriet und dabei die gewagtesten seiner Sätze durch immer neue Ungeheuerlichkeiten übertrumpfte, so war er ganz „Caraïbe“. Fähnrich Pistol soll eine seiner Glanzrollen gewesen sein und Fähnrich Pistol und Caraïbe ist so ziemlich dasselbe, nämlich der bis ins Komische gesteigerte „wilde Mann“. Noch einmal: bis 48 war Schneider die Seele des Vereins. Von 48 ab aber war er nur noch die Säule desselben. Er trug den Tunnel noch, aber mehr äußerlich; er war nicht mehr dessen innerstes Leben. Es lag dies weniger an den sich

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen, Theodor Fontane: Große Brandenburger Ausgabe (GBA): Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin). (2018-07-25T10:02:20Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Rahel Gajaneh Hartz: Bearbeitung der digitalen Edition. (2018-07-25T10:02:20Z)

Weitere Informationen:

Theodor Fontane: Von Zwanzig bis Dreißig. Autobiographisches. Hrsg. von der Theodor Fontane-Arbeitsstelle, Universität Göttingen. Bandbearbeiter: Wolfgang Rasch. Berlin 2014 [= Große Brandenburger Ausgabe, Das autobiographische Werk, Bd. 3]: Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin).

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Von Zwanzig bis Dreißig. 1. Aufl. Berlin, 1898, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_zwanzig_1898/414>, abgerufen am 22.11.2024.