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Fontane, Theodor: Von Zwanzig bis Dreißig. 1. Aufl. Berlin, 1898.

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Bett schaffen", das war leicht gesagt. "Aber wie, wie?" Karger's Krankenzimmer lag im "Großen Hause", ganz hinten im nördlichen Flügel und der Weg dahin war eine kleine Reise. Dabei zeigte sich's, als wir ihn aufrichteten, daß an gehen seinerseits gar nicht zu denken war, auch wenn wir ihn von links und rechts her untergefaßt hätten. Eine ganz fatale Geschichte! Nach einiger Beratung stand uns fest, er müsse wohl oder übel hinüber getragen werden, aber um Gotteswillen nicht den Hochparterre-Korridor entlang, weil da die Wohnzimmer der Oberin lagen, sondern durch die darunterhin laufenden Gänge des Souterrains und dann eine Stiege hinauf, die dicht vor Kargers Zimmer einmündete.

Wir packten ihn also so gut es ging, der Inspektor und Wilms oben an den Schultern, ich an den beiden Beinen und so setzten wir uns in Bewegung, erst über ein Stück Hof hin und dann in die Kellerräume hinein. Alles dunkelte hier, bloß am andern Ende flimmerte was. "Nur zu," rief ich, weil das Schweigen unheimlich war. Aber schon im nächsten Augenblick stoppten wir wieder und der Inspektor beugte sein Ohr und horchte. Gott sei Dank, es war nichts, eine Sinnestäuschung und so setzte sich unser Kondukt wieder in Bewegung. Immer grad aus auf das Licht zu. Fünf Minuten

Bett schaffen“, das war leicht gesagt. Aber wie, wie?“ Karger’s Krankenzimmer lag im „Großen Hause“, ganz hinten im nördlichen Flügel und der Weg dahin war eine kleine Reise. Dabei zeigte sich’s, als wir ihn aufrichteten, daß an gehen seinerseits gar nicht zu denken war, auch wenn wir ihn von links und rechts her untergefaßt hätten. Eine ganz fatale Geschichte! Nach einiger Beratung stand uns fest, er müsse wohl oder übel hinüber getragen werden, aber um Gotteswillen nicht den Hochparterre-Korridor entlang, weil da die Wohnzimmer der Oberin lagen, sondern durch die darunterhin laufenden Gänge des Souterrains und dann eine Stiege hinauf, die dicht vor Kargers Zimmer einmündete.

Wir packten ihn also so gut es ging, der Inspektor und Wilms oben an den Schultern, ich an den beiden Beinen und so setzten wir uns in Bewegung, erst über ein Stück Hof hin und dann in die Kellerräume hinein. Alles dunkelte hier, bloß am andern Ende flimmerte was. „Nur zu,“ rief ich, weil das Schweigen unheimlich war. Aber schon im nächsten Augenblick stoppten wir wieder und der Inspektor beugte sein Ohr und horchte. Gott sei Dank, es war nichts, eine Sinnestäuschung und so setzte sich unser Kondukt wieder in Bewegung. Immer grad aus auf das Licht zu. Fünf Minuten

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[661/0670] Bett schaffen“, das war leicht gesagt. „Aber wie, wie?“ Karger’s Krankenzimmer lag im „Großen Hause“, ganz hinten im nördlichen Flügel und der Weg dahin war eine kleine Reise. Dabei zeigte sich’s, als wir ihn aufrichteten, daß an gehen seinerseits gar nicht zu denken war, auch wenn wir ihn von links und rechts her untergefaßt hätten. Eine ganz fatale Geschichte! Nach einiger Beratung stand uns fest, er müsse wohl oder übel hinüber getragen werden, aber um Gotteswillen nicht den Hochparterre-Korridor entlang, weil da die Wohnzimmer der Oberin lagen, sondern durch die darunterhin laufenden Gänge des Souterrains und dann eine Stiege hinauf, die dicht vor Kargers Zimmer einmündete. Wir packten ihn also so gut es ging, der Inspektor und Wilms oben an den Schultern, ich an den beiden Beinen und so setzten wir uns in Bewegung, erst über ein Stück Hof hin und dann in die Kellerräume hinein. Alles dunkelte hier, bloß am andern Ende flimmerte was. „Nur zu,“ rief ich, weil das Schweigen unheimlich war. Aber schon im nächsten Augenblick stoppten wir wieder und der Inspektor beugte sein Ohr und horchte. Gott sei Dank, es war nichts, eine Sinnestäuschung und so setzte sich unser Kondukt wieder in Bewegung. Immer grad aus auf das Licht zu. Fünf Minuten

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen, Theodor Fontane: Große Brandenburger Ausgabe (GBA): Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin). (2018-07-25T10:02:20Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Rahel Gajaneh Hartz: Bearbeitung der digitalen Edition. (2018-07-25T10:02:20Z)

Weitere Informationen:

Theodor Fontane: Von Zwanzig bis Dreißig. Autobiographisches. Hrsg. von der Theodor Fontane-Arbeitsstelle, Universität Göttingen. Bandbearbeiter: Wolfgang Rasch. Berlin 2014 [= Große Brandenburger Ausgabe, Das autobiographische Werk, Bd. 3]: Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin).

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Von Zwanzig bis Dreißig. 1. Aufl. Berlin, 1898, S. 661. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_zwanzig_1898/670>, abgerufen am 09.11.2024.