Heute weideten wir uns drei Stunden lang an der hiesigen vortreflichen Galerie. Gern nahm ich der Gelegenheit wahr, sie zum fünftenmal in meinem Leben zu sehen, die Eindrücke von so manchem Denkmal des Kunstgenies und des Kunstfleisses aufzufri¬ schen, und vor allem an ein paar göttlichen Werken einer seelenvollen Phantasie, ein paar Lieblingsbildern, die stets gesehen, den¬ noch immer neu bleiben, und immer neuen Genuss gewähren, meine Augen und meinen Sinn zu erquicken. Du erwartest von mir weder eine Beschreibung noch ein Verzeich¬ niss von diesem unschätzbaren Vorrath erle¬ sener Meisterwerke. Weder ein trockner Katalog, eine mühsame Aufzählung aller ein¬ zelnen Stücke, mit den Namen der Meister, noch selbst die treueste wörtliche Beschrei¬
VI.
Düsseldorf.
Heute weideten wir uns drei Stunden lang an der hiesigen vortreflichen Galerie. Gern nahm ich der Gelegenheit wahr, sie zum fünftenmal in meinem Leben zu sehen, die Eindrücke von so manchem Denkmal des Kunstgenies und des Kunstfleiſses aufzufri¬ schen, und vor allem an ein paar göttlichen Werken einer seelenvollen Phantasie, ein paar Lieblingsbildern, die stets gesehen, den¬ noch immer neu bleiben, und immer neuen Genuſs gewähren, meine Augen und meinen Sinn zu erquicken. Du erwartest von mir weder eine Beschreibung noch ein Verzeich¬ niſs von diesem unschätzbaren Vorrath erle¬ sener Meisterwerke. Weder ein trockner Katalog, eine mühsame Aufzählung aller ein¬ zelnen Stücke, mit den Namen der Meister, noch selbst die treueste wörtliche Beschrei¬
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VI.
Düsseldorf.
Heute weideten wir uns drei Stunden lang
an der hiesigen vortreflichen Galerie. Gern
nahm ich der Gelegenheit wahr, sie zum
fünftenmal in meinem Leben zu sehen, die
Eindrücke von so manchem Denkmal des
Kunstgenies und des Kunstfleiſses aufzufri¬
schen, und vor allem an ein paar göttlichen
Werken einer seelenvollen Phantasie, ein
paar Lieblingsbildern, die stets gesehen, den¬
noch immer neu bleiben, und immer neuen
Genuſs gewähren, meine Augen und meinen
Sinn zu erquicken. Du erwartest von mir
weder eine Beschreibung noch ein Verzeich¬
niſs von diesem unschätzbaren Vorrath erle¬
sener Meisterwerke. Weder ein trockner
Katalog, eine mühsame Aufzählung aller ein¬
zelnen Stücke, mit den Namen der Meister,
noch selbst die treueste wörtliche Beschrei¬
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/126>, abgerufen am 24.11.2024.
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