Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791.fahrt erreicht: wir sind drei Stunden Weges Es war einmal Verhängniss, dass es uns fahrt erreicht: wir sind drei Stunden Weges Es war einmal Verhängniſs, daſs es uns <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0014" n="2"/> fahrt erreicht: wir sind drei Stunden Weges<lb/> diesſeits desselben geblieben.</p><lb/> <p>Es war einmal Verhängniſs, daſs es uns<lb/> heute anders gehen sollte, als wir erwartet<lb/> hatten. Statt des herrlichen gestrigen Son¬<lb/> nenscheins, mit dessen Fortdauer wir uns<lb/> schmeichelten, behielten wir einen grauen<lb/> Tag, dessen minder glänzende Eigenschaften<lb/> aber, genau wie man in Romanen und Er¬<lb/> ziehungsschriften lehrt, das Nützliche ersetz¬<lb/> te. Denn weil der Zauber einer schönen<lb/> Beleuchtung wegfiel und der bekannten Ge¬<lb/> gend keine Neuheit verleihen konnte, so blieb<lb/> uns manche Stunde zur Beschäftigung übrig.<lb/> Auf der Fahrt durch das Rheingau hab’ ich,<lb/> verzeih es mir der Nationalstolz meiner Lands¬<lb/> leute! eine Reise nach Borneo gelesen und<lb/> meine Phantasie an jenen glühenden Farben<lb/> und jenem gewaltigen Pflanzenwuchs des heis¬<lb/> sen Erdstrichs, wovon die winterliche Gegend<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [2/0014]
fahrt erreicht: wir sind drei Stunden Weges
diesſeits desselben geblieben.
Es war einmal Verhängniſs, daſs es uns
heute anders gehen sollte, als wir erwartet
hatten. Statt des herrlichen gestrigen Son¬
nenscheins, mit dessen Fortdauer wir uns
schmeichelten, behielten wir einen grauen
Tag, dessen minder glänzende Eigenschaften
aber, genau wie man in Romanen und Er¬
ziehungsschriften lehrt, das Nützliche ersetz¬
te. Denn weil der Zauber einer schönen
Beleuchtung wegfiel und der bekannten Ge¬
gend keine Neuheit verleihen konnte, so blieb
uns manche Stunde zur Beschäftigung übrig.
Auf der Fahrt durch das Rheingau hab’ ich,
verzeih es mir der Nationalstolz meiner Lands¬
leute! eine Reise nach Borneo gelesen und
meine Phantasie an jenen glühenden Farben
und jenem gewaltigen Pflanzenwuchs des heis¬
sen Erdstrichs, wovon die winterliche Gegend
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