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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791.

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bei. Der Nord- und der Ostwind stürzen
sich, wenn sie über jene erhabene Fläche
herstreichen und an den Rand derselben kom¬
men, nicht geradezu hinab, sondern äussern
ihre meiste Kraft erst auf der entgegenge¬
setzten Seite des Flusses; das Thal unmittel¬
bar unter dem Berge berühren sie kaum. Was
für Einfluss die mineralischen Bestandtheile
des Erdreichs und die Verschiedenheit der
Gebirgslager auf die Eigenschaften des Weins
haben können, ist noch nicht entschieden.
Je weniger man über diesen Punkt weiss
und bestimmt wissen kann, desto weiter
treibt die grübelnde Hypothesensucht ihr Spiel
damit. Hier darf sie sich keck auf ihre em¬
pirische Weisheit berufen; denn kann
sich vor Widerlegungen wenigstens so lange
sicher stellen, als man nicht Erfahrung ge¬
gen aufzuweisen hat. So viel ist
indessen immer an der Sache, dass, wo alle

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bei. Der Nord- und der Ostwind stürzen
sich, wenn sie über jene erhabene Fläche
herstreichen und an den Rand derselben kom¬
men, nicht geradezu hinab, sondern äuſsern
ihre meiste Kraft erst auf der entgegenge¬
setzten Seite des Flusses; das Thal unmittel¬
bar unter dem Berge berühren sie kaum. Was
für Einfluſs die mineralischen Bestandtheile
des Erdreichs und die Verschiedenheit der
Gebirgslager auf die Eigenschaften des Weins
haben können, ist noch nicht entschieden.
Je weniger man über diesen Punkt weiſs
und bestimmt wissen kann, desto weiter
treibt die grübelnde Hypothesensucht ihr Spiel
damit. Hier darf sie sich keck auf ihre em¬
pirische Weisheit berufen; denn kann
sich vor Widerlegungen wenigstens so lange
sicher stellen, als man nicht Erfahrung ge¬
gen aufzuweisen hat. So viel ist
indessen immer an der Sache, daſs, wo alle

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[7/0019] bei. Der Nord- und der Ostwind stürzen sich, wenn sie über jene erhabene Fläche herstreichen und an den Rand derselben kom¬ men, nicht geradezu hinab, sondern äuſsern ihre meiste Kraft erst auf der entgegenge¬ setzten Seite des Flusses; das Thal unmittel¬ bar unter dem Berge berühren sie kaum. Was für Einfluſs die mineralischen Bestandtheile des Erdreichs und die Verschiedenheit der Gebirgslager auf die Eigenschaften des Weins haben können, ist noch nicht entschieden. Je weniger man über diesen Punkt weiſs und bestimmt wissen kann, desto weiter treibt die grübelnde Hypothesensucht ihr Spiel damit. Hier darf sie sich keck auf ihre em¬ pirische Weisheit berufen; denn kann sich vor Widerlegungen wenigstens so lange sicher stellen, als man nicht Erfahrung ge¬ gen aufzuweisen hat. So viel ist indessen immer an der Sache, daſs, wo alle A 4

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/19>, abgerufen am 09.11.2024.