ist nicht einmal mit der Gegenwart eines Kaisers für den Moment der Krönung be¬ glückt, und noch viel weniger dessen be¬ ständiger Aufenthalt; der Glanz, den diese Gegenwart ihr geben konnte, ist von ihr gewichen. Um sie her, auf allen Seiten, sind nach und nach ansehnliche Staaten ent¬ standen; der Fleiss, die Freiheit und das Glück haben im Wetteifer mit einander vie¬ len neuen Städten einen Grad von blühen¬ dem Wohlstand geschenkt, den Handel in andere Kanäle geleitet, den Geist der Men¬ schen entwickelt und gebildet, wie er an einem vereinzelten Orte, und bei hartnäcki¬ ger, blinder Anhänglichkeit an altes Her¬ kommen, nicht mit fortrücken konnte. So¬ dann aber haben die Tyrannei des Aberglau¬ bens, die noch immer gegen andersgesinnte Religionsparteien wüthet und die Nicht¬ katholiken von manchen Vorrechten des Bür¬
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ist nicht einmal mit der Gegenwart eines Kaisers für den Moment der Krönung be¬ glückt, und noch viel weniger dessen be¬ ständiger Aufenthalt; der Glanz, den diese Gegenwart ihr geben konnte, ist von ihr gewichen. Um sie her, auf allen Seiten, sind nach und nach ansehnliche Staaten ent¬ standen; der Fleiſs, die Freiheit und das Glück haben im Wetteifer mit einander vie¬ len neuen Städten einen Grad von blühen¬ dem Wohlstand geschenkt, den Handel in andere Kanäle geleitet, den Geist der Men¬ schen entwickelt und gebildet, wie er an einem vereinzelten Orte, und bei hartnäcki¬ ger, blinder Anhänglichkeit an altes Her¬ kommen, nicht mit fortrücken konnte. So¬ dann aber haben die Tyrannei des Aberglau¬ bens, die noch immer gegen andersgesinnte Religionsparteien wüthet und die Nicht¬ katholiken von manchen Vorrechten des Bür¬
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ist nicht einmal mit der Gegenwart eines
Kaisers für den Moment der Krönung be¬
glückt, und noch viel weniger dessen be¬
ständiger Aufenthalt; der Glanz, den diese
Gegenwart ihr geben konnte, ist von ihr
gewichen. Um sie her, auf allen Seiten,
sind nach und nach ansehnliche Staaten ent¬
standen; der Fleiſs, die Freiheit und das
Glück haben im Wetteifer mit einander vie¬
len neuen Städten einen Grad von blühen¬
dem Wohlstand geschenkt, den Handel in
andere Kanäle geleitet, den Geist der Men¬
schen entwickelt und gebildet, wie er an
einem vereinzelten Orte, und bei hartnäcki¬
ger, blinder Anhänglichkeit an altes Her¬
kommen, nicht mit fortrücken konnte. So¬
dann aber haben die Tyrannei des Aberglau¬
bens, die noch immer gegen andersgesinnte
Religionsparteien wüthet und die Nicht¬
katholiken von manchen Vorrechten des Bür¬
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/271>, abgerufen am 22.11.2024.
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