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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791.

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von Cadix. Nachdem sie in Ostende gelan¬
det worden, geht sie wieder auf Kanälen
bis Herzogenbusch, und dann zur Achse
nach Aachen. Hier wird sie zuerst in aus¬
gemauerten Vertiefungen gespült, aus denen
man das unreine Wasser nach Gefallen ab¬
leiten kann. Um allen Betrug der Arbeits¬
leute zu verhüten, hat man diese Wollwä¬
schen an freien, frequentirten Örtern ange¬
legt. Wo diese Vorsicht nicht gebraucht wird,
(welches in der Stadt der Fall ist, wo man
zuweilen auch das Waschen bei Nacht ge¬
stattet) da kann man oft durch die strengste
Aufsicht der Entwendung eines ansehnlichen
Theils der zugewogenen Wolle nicht vor¬
beugen. Je nachdem der Arbeiter sie mehr
oder weniger mit Wasser angefüllt zurück¬
liefert, steht es bei ihm, den Fabrikan¬
ten unvermerkt um sein Eigenthum zu be¬
trügen.

I. Theil. T

von Cadix. Nachdem sie in Ostende gelan¬
det worden, geht sie wieder auf Kanälen
bis Herzogenbusch, und dann zur Achse
nach Aachen. Hier wird sie zuerst in aus¬
gemauerten Vertiefungen gespült, aus denen
man das unreine Wasser nach Gefallen ab¬
leiten kann. Um allen Betrug der Arbeits¬
leute zu verhüten, hat man diese Wollwä¬
schen an freien, frequentirten Örtern ange¬
legt. Wo diese Vorsicht nicht gebraucht wird,
(welches in der Stadt der Fall ist, wo man
zuweilen auch das Waschen bei Nacht ge¬
stattet) da kann man oft durch die strengste
Aufsicht der Entwendung eines ansehnlichen
Theils der zugewogenen Wolle nicht vor¬
beugen. Je nachdem der Arbeiter sie mehr
oder weniger mit Wasser angefüllt zurück¬
liefert, steht es bei ihm, den Fabrikan¬
ten unvermerkt um sein Eigenthum zu be¬
trügen.

I. Theil. T
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[289/0301] von Cadix. Nachdem sie in Ostende gelan¬ det worden, geht sie wieder auf Kanälen bis Herzogenbusch, und dann zur Achse nach Aachen. Hier wird sie zuerst in aus¬ gemauerten Vertiefungen gespült, aus denen man das unreine Wasser nach Gefallen ab¬ leiten kann. Um allen Betrug der Arbeits¬ leute zu verhüten, hat man diese Wollwä¬ schen an freien, frequentirten Örtern ange¬ legt. Wo diese Vorsicht nicht gebraucht wird, (welches in der Stadt der Fall ist, wo man zuweilen auch das Waschen bei Nacht ge¬ stattet) da kann man oft durch die strengste Aufsicht der Entwendung eines ansehnlichen Theils der zugewogenen Wolle nicht vor¬ beugen. Je nachdem der Arbeiter sie mehr oder weniger mit Wasser angefüllt zurück¬ liefert, steht es bei ihm, den Fabrikan¬ ten unvermerkt um sein Eigenthum zu be¬ trügen. I. Theil. T

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/301>, abgerufen am 22.11.2024.