Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791.rung, den das Ufer des Rheins, seit der Wir erstiegen den Ehrenbreitstein. Nicht rung, den das Ufer des Rheins, seit der Wir erstiegen den Ehrenbreitstein. Nicht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0032" n="20"/> rung, den das Ufer des Rheins, seit der<lb/> Gegend, wo der Fluſs die Schweiz verläſst,<lb/> nirgends zeigt. Schöne Formen von Ge¬<lb/> birgsrücken, Baumgruppen und Gebäuden<lb/> wechseln hier mit einander ab; die Hügel<lb/> tragen eine dichte Krone von Wäldern; das<lb/> neue kuhrfürstliche Schloſs prangt am Ufer,<lb/> und der Ehrenbreitstein hängt herrlich und<lb/> erhaben auf dem jenseitigen Gebirge. Be¬<lb/> leuchtung wäre hier wieder ein willkommnes<lb/> Geschenk gewesen; allein auch heute ward<lb/> uns diese Spende versagt; unser Morgen¬<lb/> himmel war mit dünnem, grauem Gewölk<lb/> durchstreift, und uns dämmerte nur ein<lb/> halbes Licht.</p><lb/> <p>Wir erstiegen den Ehrenbreitstein. Nicht<lb/> die unwichtige Kostbarkeit dieser Festung;<lb/> nicht der Vogel Greif, jene ungeheure Ka¬<lb/> none, die eine Kugel von hundert und<lb/> sechzig Pfunden bis nach Andernach schieſsen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [20/0032]
rung, den das Ufer des Rheins, seit der
Gegend, wo der Fluſs die Schweiz verläſst,
nirgends zeigt. Schöne Formen von Ge¬
birgsrücken, Baumgruppen und Gebäuden
wechseln hier mit einander ab; die Hügel
tragen eine dichte Krone von Wäldern; das
neue kuhrfürstliche Schloſs prangt am Ufer,
und der Ehrenbreitstein hängt herrlich und
erhaben auf dem jenseitigen Gebirge. Be¬
leuchtung wäre hier wieder ein willkommnes
Geschenk gewesen; allein auch heute ward
uns diese Spende versagt; unser Morgen¬
himmel war mit dünnem, grauem Gewölk
durchstreift, und uns dämmerte nur ein
halbes Licht.
Wir erstiegen den Ehrenbreitstein. Nicht
die unwichtige Kostbarkeit dieser Festung;
nicht der Vogel Greif, jene ungeheure Ka¬
none, die eine Kugel von hundert und
sechzig Pfunden bis nach Andernach schieſsen
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