Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791.Gewissens- Unterredungs- und Pressfreiheit Immerhin mögen die Vertheidiger des Gewissens- Unterredungs- und Preſsfreiheit Immerhin mögen die Vertheidiger des <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0363" n="351"/> Gewissens- Unterredungs- und Preſsfreiheit<lb/> zuzugestehen, ja sogar über die Verhältnisse<lb/> des Staats, über seine Mängel und die Mit¬<lb/> tel ihnen abzuhelfen, keines Menschen Nach¬<lb/> denken und Bemühung sich und Andere zu<lb/> unterrichten, ein Ziel zu stecken. <hi rendition="#i">Friedrich<lb/> der Einzige</hi> war auch in diesem Stücke kon¬<lb/> sequent und allen künftigen Alleinherrschern<lb/> ein Muster.</p><lb/> <p>Immerhin mögen die Vertheidiger des<lb/> Despotismus über die gehoffte Vervollkomm¬<lb/> nung des Menschengeschlechts lachen! Ich<lb/> lache gern mit ihnen, wenn von der Reali¬<lb/> sirung eines Ideals der sittlichen Vollkom¬<lb/> menheit die Rede ist. Wie das Ideal des<lb/> sinnlichen Vollkommenen, kann es nur in<lb/> der Phantasie des Philosophen existiren, und<lb/> hat nicht einmal den Grad von Realität,<lb/> dem der Künstler im Bilde dem Idealisch¬<lb/> schönen geben kann. Allein es heiſst zu<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [351/0363]
Gewissens- Unterredungs- und Preſsfreiheit
zuzugestehen, ja sogar über die Verhältnisse
des Staats, über seine Mängel und die Mit¬
tel ihnen abzuhelfen, keines Menschen Nach¬
denken und Bemühung sich und Andere zu
unterrichten, ein Ziel zu stecken. Friedrich
der Einzige war auch in diesem Stücke kon¬
sequent und allen künftigen Alleinherrschern
ein Muster.
Immerhin mögen die Vertheidiger des
Despotismus über die gehoffte Vervollkomm¬
nung des Menschengeschlechts lachen! Ich
lache gern mit ihnen, wenn von der Reali¬
sirung eines Ideals der sittlichen Vollkom¬
menheit die Rede ist. Wie das Ideal des
sinnlichen Vollkommenen, kann es nur in
der Phantasie des Philosophen existiren, und
hat nicht einmal den Grad von Realität,
dem der Künstler im Bilde dem Idealisch¬
schönen geben kann. Allein es heiſst zu
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