brüche des Krieges haben ihren Nutzen wie die physischen Ungewitter; sie reinigen und kühlen die politische Luft, und erquicken das Erdreich. Wenn die Selbstentzündungen der Vernunft in einem ganzen Volke nichts als den erstickenden Dampf zurücklassen, so wäre es zwar allerdings erfreulicher, den Witz nur zu rechter Zeit als ein unschul¬ diges Freudenfeuer auflodern oder in schö¬ nen Schwärmern steigen zu sehen; doch wer weiss, was auch in solchen Fällen noch Gutes in dem Caput mortuum übrig bleibt? Auch hier ist es daher verzeihlich, Bege¬ benheiten, an denen man nichts ändern kann, als Schauspiele zu betrachten. Belei¬ digte etwa diese anscheinende Gleichgültig¬ keit eine weichgeschaffene Seele? Im Ernst, sie sollte es nicht; denn ob Heraklit über alles weint, oder der abderitische Weise über alles lacht, ist im Grunde gleichgültig,
weil
brüche des Krieges haben ihren Nutzen wie die physischen Ungewitter; sie reinigen und kühlen die politische Luft, und erquicken das Erdreich. Wenn die Selbstentzündungen der Vernunft in einem ganzen Volke nichts als den erstickenden Dampf zurücklassen, so wäre es zwar allerdings erfreulicher, den Witz nur zu rechter Zeit als ein unschul¬ diges Freudenfeuer auflodern oder in schö¬ nen Schwärmern steigen zu sehen; doch wer weiſs, was auch in solchen Fällen noch Gutes in dem Caput mortuum übrig bleibt? Auch hier ist es daher verzeihlich, Bege¬ benheiten, an denen man nichts ändern kann, als Schauspiele zu betrachten. Belei¬ digte etwa diese anscheinende Gleichgültig¬ keit eine weichgeschaffene Seele? Im Ernst, sie sollte es nicht; denn ob Heraklit über alles weint, oder der abderitische Weise über alles lacht, ist im Grunde gleichgültig,
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brüche des Krieges haben ihren Nutzen wie
die physischen Ungewitter; sie reinigen und
kühlen die politische Luft, und erquicken
das Erdreich. Wenn die Selbstentzündungen
der Vernunft in einem ganzen Volke nichts
als den erstickenden Dampf zurücklassen,
so wäre es zwar allerdings erfreulicher, den
Witz nur zu rechter Zeit als ein unschul¬
diges Freudenfeuer auflodern oder in schö¬
nen Schwärmern steigen zu sehen; doch wer
weiſs, was auch in solchen Fällen noch
Gutes in dem Caput mortuum übrig bleibt?
Auch hier ist es daher verzeihlich, Bege¬
benheiten, an denen man nichts ändern
kann, als Schauspiele zu betrachten. Belei¬
digte etwa diese anscheinende Gleichgültig¬
keit eine weichgeschaffene Seele? Im Ernst,
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alles weint, oder der abderitische Weise
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/412>, abgerufen am 22.11.2024.
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