Krieger, die freilich besser daran gethan hät¬ ten, den friedlichen Musen ununterbrochen zu opfern, ihre Rettung in der Flucht suchen.
Mit allen ihren Fehlern und Gebrechen, hatte die Universität Löwen doch immer einen grossen Namen, und ward von Ein¬ heimischen und Fremden fleissig besucht. Da man, ohne in Löwen promovirt zu ha¬ ben, schlechterdings kein öffentliches Amt in den östreichischen Niederlanden bekleiden, ja nicht einmal in den Gerichtshöfen advociren kann, so ist es am Tage, weswegen man sich ohne Widerrede den ungeheuren Ko¬ sten der Promotion unterwarf, und zugleich wie man durch diesen Aufwand einem stren¬ gen Examen entging. Zum Scheine war dieses Examen allerdings abschreckend genug; man musste auf eine ungeheure Anzahl Fragen in allen Disciplinen antworten. Allein es gab auch Mittel und Wege, die schon
Krieger, die freilich besser daran gethan hät¬ ten, den friedlichen Musen ununterbrochen zu opfern, ihre Rettung in der Flucht suchen.
Mit allen ihren Fehlern und Gebrechen, hatte die Universität Löwen doch immer einen groſsen Namen, und ward von Ein¬ heimischen und Fremden fleiſsig besucht. Da man, ohne in Löwen promovirt zu ha¬ ben, schlechterdings kein öffentliches Amt in den östreichischen Niederlanden bekleiden, ja nicht einmal in den Gerichtshöfen advociren kann, so ist es am Tage, weswegen man sich ohne Widerrede den ungeheuren Ko¬ sten der Promotion unterwarf, und zugleich wie man durch diesen Aufwand einem stren¬ gen Examen entging. Zum Scheine war dieses Examen allerdings abschreckend genug; man muſste auf eine ungeheure Anzahl Fragen in allen Disciplinen antworten. Allein es gab auch Mittel und Wege, die schon
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Krieger, die freilich besser daran gethan hät¬
ten, den friedlichen Musen ununterbrochen zu
opfern, ihre Rettung in der Flucht suchen.
Mit allen ihren Fehlern und Gebrechen,
hatte die Universität Löwen doch immer
einen groſsen Namen, und ward von Ein¬
heimischen und Fremden fleiſsig besucht.
Da man, ohne in Löwen promovirt zu ha¬
ben, schlechterdings kein öffentliches Amt in
den östreichischen Niederlanden bekleiden, ja
nicht einmal in den Gerichtshöfen advociren
kann, so ist es am Tage, weswegen man
sich ohne Widerrede den ungeheuren Ko¬
sten der Promotion unterwarf, und zugleich
wie man durch diesen Aufwand einem stren¬
gen Examen entging. Zum Scheine war
dieses Examen allerdings abschreckend genug;
man muſste auf eine ungeheure Anzahl
Fragen in allen Disciplinen antworten. Allein
es gab auch Mittel und Wege, die schon
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 445. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/457>, abgerufen am 22.11.2024.
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