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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791.

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gig aus kleinen, schmächtigen Menschen, auf
deren Wange selten einmal etwas von einer
martialischen Farbe glüht.

Die Hauptkirche zu St. Gudula ist ein
ungeheures, altes Gebäude von ehrwürdigem
Ansehen, inwendig mit einer sehr grossen
Anzahl von Kapellen ausgeschmückt. Die
vornehmste, des wunderthätigen Sakraments,
bot uns den schönsten Rubens dar, den wir
bis jetzt gesehen hatten, den schönsten, ich
sage es dreist heraus, den ich von seiner
Hand nicht übertroffen zu sehen erwarte.
Das Süjet, welches er sich gewählt hat, ist
Christus, indem er Petro die Himmels¬
schlüssel übergiebt. Es herrscht eine erha¬
bene, göttliche Ruhe in dieser schönen
Gruppe von Köpfen, deren Kraft und Glanz
so frisch ist, als wären sie gestern gemalt.
Die Farben haben einige Härte, die man
aber über den Eindruck des Ganzen nicht

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gig aus kleinen, schmächtigen Menschen, auf
deren Wange selten einmal etwas von einer
martialischen Farbe glüht.

Die Hauptkirche zu St. Gudula ist ein
ungeheures, altes Gebäude von ehrwürdigem
Ansehen, inwendig mit einer sehr groſsen
Anzahl von Kapellen ausgeschmückt. Die
vornehmste, des wunderthätigen Sakraments,
bot uns den schönsten Rubens dar, den wir
bis jetzt gesehen hatten, den schönsten, ich
sage es dreist heraus, den ich von seiner
Hand nicht übertroffen zu sehen erwarte.
Das Süjet, welches er sich gewählt hat, ist
Christus, indem er Petro die Himmels¬
schlüssel übergiebt. Es herrscht eine erha¬
bene, göttliche Ruhe in dieser schönen
Gruppe von Köpfen, deren Kraft und Glanz
so frisch ist, als wären sie gestern gemalt.
Die Farben haben einige Härte, die man
aber über den Eindruck des Ganzen nicht

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[487/0499] gig aus kleinen, schmächtigen Menschen, auf deren Wange selten einmal etwas von einer martialischen Farbe glüht. Die Hauptkirche zu St. Gudula ist ein ungeheures, altes Gebäude von ehrwürdigem Ansehen, inwendig mit einer sehr groſsen Anzahl von Kapellen ausgeschmückt. Die vornehmste, des wunderthätigen Sakraments, bot uns den schönsten Rubens dar, den wir bis jetzt gesehen hatten, den schönsten, ich sage es dreist heraus, den ich von seiner Hand nicht übertroffen zu sehen erwarte. Das Süjet, welches er sich gewählt hat, ist Christus, indem er Petro die Himmels¬ schlüssel übergiebt. Es herrscht eine erha¬ bene, göttliche Ruhe in dieser schönen Gruppe von Köpfen, deren Kraft und Glanz so frisch ist, als wären sie gestern gemalt. Die Farben haben einige Härte, die man aber über den Eindruck des Ganzen nicht H h 4

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 487. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/499>, abgerufen am 22.11.2024.