Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791.körperlichen Leidens und der vom Henker Die St. Jakobskirche am Königsplatz, sonst körperlichen Leidens und der vom Henker Die St. Jakobskirche am Königsplatz, sonst <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0503" n="491"/> körperlichen Leidens und der vom Henker<lb/> verzerrten Gestalt vergiſst.</p><lb/> <p>Die St. Jakobskirche am Königsplatz, sonst<lb/> auch die Kirche vom Kaudenberg genannt,<lb/> überraschte uns nach so vielen theils go¬<lb/> thischen, theils in einem barbarischen Ge¬<lb/> schmack mit Kleinigkeiten und Spielereien<lb/> überladenen Kirchen, auf eine sehr ange¬<lb/> nehme Art. Ihre äuſsere Facciate ist edel<lb/> und groſs, und hat nur den Fehler, daſs<lb/> sie zu beiden Seiten zwischen Häusern steckt,<lb/> die zwar nicht übel gebaut, aber doch keines¬<lb/> weges an ihrem Platze sind, und den übrigen<lb/> Bau der Kirche verstecken. Die Basreliefs<lb/> im Fronton und über der Thüre sind un¬<lb/> bedeutend; aber in der schönen korinthi¬<lb/> schen Architektur ist Reichthum mit Sim¬<lb/> plicität auf die glücklichste Art verbunden.<lb/> Noch mehr gefiel mir der Anblick des Inne¬<lb/> ren von diesem höchst regelmäſsigen Tempel.<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [491/0503]
körperlichen Leidens und der vom Henker
verzerrten Gestalt vergiſst.
Die St. Jakobskirche am Königsplatz, sonst
auch die Kirche vom Kaudenberg genannt,
überraschte uns nach so vielen theils go¬
thischen, theils in einem barbarischen Ge¬
schmack mit Kleinigkeiten und Spielereien
überladenen Kirchen, auf eine sehr ange¬
nehme Art. Ihre äuſsere Facciate ist edel
und groſs, und hat nur den Fehler, daſs
sie zu beiden Seiten zwischen Häusern steckt,
die zwar nicht übel gebaut, aber doch keines¬
weges an ihrem Platze sind, und den übrigen
Bau der Kirche verstecken. Die Basreliefs
im Fronton und über der Thüre sind un¬
bedeutend; aber in der schönen korinthi¬
schen Architektur ist Reichthum mit Sim¬
plicität auf die glücklichste Art verbunden.
Noch mehr gefiel mir der Anblick des Inne¬
ren von diesem höchst regelmäſsigen Tempel.
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