Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.Kokarde der Freiheit wurde sie emphatisch Kokarde der Freiheit wurde sie emphatisch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0147" n="141"/><hi rendition="#i">Kokarde der Freiheit</hi> wurde sie emphatisch<lb/> genannt — in der Kirche zu St. Gudula<lb/> aufstecken wolle, und dabei sagte man sich<lb/> die Absicht ins Ohr, — die Stände müsse<lb/> man vom Ruder des Staats entfernen. Am<lb/> folgenden Morgen strömte alles nach St. Gu¬<lb/> dula, und <hi rendition="#i">Eduard Walkiers</hi> versammelte, auf<lb/> allen Fall, seine Compagnie. Diesmal zit¬<lb/> terten die neuen Minister für ihre politische<lb/> Existenz. Die ehrwürdige Stimme des Prie¬<lb/> sters war nochmals ihre einzige Zuflucht;<lb/> sie schickten dem Pfarrer der Hauptkirche<lb/> diese schriftlich abgefaſste Erklärung: ”Wir<lb/> ”Unterzeichneten versichern, daſs das Mani¬<lb/> ”fest des Brabantischen Volkes nach allen<lb/> ”Stücken seines Inhaltes befolgt werden soll;<lb/> ”daſs alles, was vorgeht, im Namen des<lb/> ”Volkes geschieht, in welchem die Souve¬<lb/> ”rainität inwohnend ist, und wogegen die<lb/> ”Stände sich nie etwas haben anmaſsen wol¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [141/0147]
Kokarde der Freiheit wurde sie emphatisch
genannt — in der Kirche zu St. Gudula
aufstecken wolle, und dabei sagte man sich
die Absicht ins Ohr, — die Stände müsse
man vom Ruder des Staats entfernen. Am
folgenden Morgen strömte alles nach St. Gu¬
dula, und Eduard Walkiers versammelte, auf
allen Fall, seine Compagnie. Diesmal zit¬
terten die neuen Minister für ihre politische
Existenz. Die ehrwürdige Stimme des Prie¬
sters war nochmals ihre einzige Zuflucht;
sie schickten dem Pfarrer der Hauptkirche
diese schriftlich abgefaſste Erklärung: ”Wir
”Unterzeichneten versichern, daſs das Mani¬
”fest des Brabantischen Volkes nach allen
”Stücken seines Inhaltes befolgt werden soll;
”daſs alles, was vorgeht, im Namen des
”Volkes geschieht, in welchem die Souve¬
”rainität inwohnend ist, und wogegen die
”Stände sich nie etwas haben anmaſsen wol¬
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |