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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.

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als in Mecheln und in den Brabantischen
Städten, durch welche wir gekommen sind,
wenn gleich der grösste Theil der Einwoh¬
ner sich von Fabrikarbeiten nährt. Die hier
verfertigten Kamelotte und Berkane sieht man
überall; die Weiber gehen nie ohne einen
langen Mantel von diesem Zeuge aus, der
bis an die Knöchel hinunter geht, mit ei¬
nem grossen Capüchon versehen ist und in
Schmutz und Regen so gute Dienste leistet,
wie im Sommer gegen den Staub. Diese
graue Tracht hat zwar nichts Zierliches; sie
ist aber viel erträglicher, als die schwarzen
Kappen, womit man die Weiber in Brüssel
gespensterähnlich umherschleichen sieht. Ich
glaubte mich an die Ufer des Kokytus ver¬
setzt, als ich zum erstenmal diese scheussli¬
chen schwarzen Hüllen auf dem Markt er¬
blickte, wo sie in allen Graden der Vortref¬
lichkeit, ganz abgenutzt und zerlumpt oder

II. Theil. O

als in Mecheln und in den Brabantischen
Städten, durch welche wir gekommen sind,
wenn gleich der gröſste Theil der Einwoh¬
ner sich von Fabrikarbeiten nährt. Die hier
verfertigten Kamelotte und Berkane sieht man
überall; die Weiber gehen nie ohne einen
langen Mantel von diesem Zeuge aus, der
bis an die Knöchel hinunter geht, mit ei¬
nem groſsen Capüchon versehen ist und in
Schmutz und Regen so gute Dienste leistet,
wie im Sommer gegen den Staub. Diese
graue Tracht hat zwar nichts Zierliches; sie
ist aber viel erträglicher, als die schwarzen
Kappen, womit man die Weiber in Brüssel
gespensterähnlich umherschleichen sieht. Ich
glaubte mich an die Ufer des Kokytus ver¬
setzt, als ich zum erstenmal diese scheuſsli¬
chen schwarzen Hüllen auf dem Markt er¬
blickte, wo sie in allen Graden der Vortref¬
lichkeit, ganz abgenutzt und zerlumpt oder

II. Theil. O
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[209/0215] als in Mecheln und in den Brabantischen Städten, durch welche wir gekommen sind, wenn gleich der gröſste Theil der Einwoh¬ ner sich von Fabrikarbeiten nährt. Die hier verfertigten Kamelotte und Berkane sieht man überall; die Weiber gehen nie ohne einen langen Mantel von diesem Zeuge aus, der bis an die Knöchel hinunter geht, mit ei¬ nem groſsen Capüchon versehen ist und in Schmutz und Regen so gute Dienste leistet, wie im Sommer gegen den Staub. Diese graue Tracht hat zwar nichts Zierliches; sie ist aber viel erträglicher, als die schwarzen Kappen, womit man die Weiber in Brüssel gespensterähnlich umherschleichen sieht. Ich glaubte mich an die Ufer des Kokytus ver¬ setzt, als ich zum erstenmal diese scheuſsli¬ chen schwarzen Hüllen auf dem Markt er¬ blickte, wo sie in allen Graden der Vortref¬ lichkeit, ganz abgenutzt und zerlumpt oder II. Theil. O

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/215>, abgerufen am 24.11.2024.