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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.

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mit einem Pferde, das unbehülflichste Ding,
in dem ich je gefahren bin, und setzten un¬
sere Reise zu Lande fort. In dem kleinen
Hafen zählten wir nur funfzehn Fahrzeuge
von ganz unbedeutender Grösse, die jetzt
während der Ebbe insgesammt auf dem
Sande trocken lagen. Der hiesige Handel
ist übrigens so geringfügig, dass sich mitten
am Tage fast niemand auf der Strasse regte.
Unter den Fischerhütten, aus denen das kleine
Städtchen besteht, bemerkten wir kaum ein
gutes Gebäude. Jetzt fuhren wir also über
eine weite, kahle Ebene, wo die Viehtriften,
die Gräsereien und Wiesen mit einigen
Äckern abwechselten. Die grosse Anzahl der
umherliegenden, mit Gemüs- und Obstgärten
umgebenen Dörfer bezeugte gleichwohl die
starke Bevölkerung dieser Gegend von Flan¬
dern. Allein so nahe an den unfruchtbaren
Dünen waren die Kühe auf der Weide sehr

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mit einem Pferde, das unbehülflichste Ding,
in dem ich je gefahren bin, und setzten un¬
sere Reise zu Lande fort. In dem kleinen
Hafen zählten wir nur funfzehn Fahrzeuge
von ganz unbedeutender Gröſse, die jetzt
während der Ebbe insgesammt auf dem
Sande trocken lagen. Der hiesige Handel
ist übrigens so geringfügig, daſs sich mitten
am Tage fast niemand auf der Straſse regte.
Unter den Fischerhütten, aus denen das kleine
Städtchen besteht, bemerkten wir kaum ein
gutes Gebäude. Jetzt fuhren wir also über
eine weite, kahle Ebene, wo die Viehtriften,
die Gräsereien und Wiesen mit einigen
Äckern abwechselten. Die groſse Anzahl der
umherliegenden, mit Gemüs- und Obstgärten
umgebenen Dörfer bezeugte gleichwohl die
starke Bevölkerung dieser Gegend von Flan¬
dern. Allein so nahe an den unfruchtbaren
Dünen waren die Kühe auf der Weide sehr

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[243/0249] mit einem Pferde, das unbehülflichste Ding, in dem ich je gefahren bin, und setzten un¬ sere Reise zu Lande fort. In dem kleinen Hafen zählten wir nur funfzehn Fahrzeuge von ganz unbedeutender Gröſse, die jetzt während der Ebbe insgesammt auf dem Sande trocken lagen. Der hiesige Handel ist übrigens so geringfügig, daſs sich mitten am Tage fast niemand auf der Straſse regte. Unter den Fischerhütten, aus denen das kleine Städtchen besteht, bemerkten wir kaum ein gutes Gebäude. Jetzt fuhren wir also über eine weite, kahle Ebene, wo die Viehtriften, die Gräsereien und Wiesen mit einigen Äckern abwechselten. Die groſse Anzahl der umherliegenden, mit Gemüs- und Obstgärten umgebenen Dörfer bezeugte gleichwohl die starke Bevölkerung dieser Gegend von Flan¬ dern. Allein so nahe an den unfruchtbaren Dünen waren die Kühe auf der Weide sehr Q 2

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/249>, abgerufen am 21.11.2024.