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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.

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nung, die nur bei gewissen Winden und nur
mit der Fluth zugänglich ist. Daher steht
am Eingang, auf der Batterie, die ihn be¬
streicht, ein hoher Flaggestock errichtet, wo
man eine Flagge ganz zu oberst wehen lässt,
so lange es hohes Wasser ist; bei halber
Ebbe lässt man sie am halben Stocke herun¬
ter, und sobald das Wasser den niedrigsten
Standpunkt erreicht, wird sie ganz eingezo¬
gen. Alsdann liegen die Schiffe beinahe trok¬
ken im Hafen. Wir zählten in allem nur
vierzig Fahrzeuge, obgleich der Hafen eine
weit grössere Anzahl aufnehmen kann. Ei¬
gentlich ist er nur ein tief ausgegrabener Ka¬
nal, mit einem dauerhaften pilotis zu beiden
Seiten, zwischen welchem ein festes Geflecht
von Strauchzäunen in vielen Reihen über
einander fortläuft. Dadurch sucht man zu
verhindern, dass die Ebbe und Fluth den
Hafen nicht versande, indem sie den Sand

nung, die nur bei gewissen Winden und nur
mit der Fluth zugänglich ist. Daher steht
am Eingang, auf der Batterie, die ihn be¬
streicht, ein hoher Flaggestock errichtet, wo
man eine Flagge ganz zu oberst wehen läſst,
so lange es hohes Wasser ist; bei halber
Ebbe läſst man sie am halben Stocke herun¬
ter, und sobald das Wasser den niedrigsten
Standpunkt erreicht, wird sie ganz eingezo¬
gen. Alsdann liegen die Schiffe beinahe trok¬
ken im Hafen. Wir zählten in allem nur
vierzig Fahrzeuge, obgleich der Hafen eine
weit gröſsere Anzahl aufnehmen kann. Ei¬
gentlich ist er nur ein tief ausgegrabener Ka¬
nal, mit einem dauerhaften pilotis zu beiden
Seiten, zwischen welchem ein festes Geflecht
von Strauchzäunen in vielen Reihen über
einander fortläuft. Dadurch sucht man zu
verhindern, daſs die Ebbe und Fluth den
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[248/0254] nung, die nur bei gewissen Winden und nur mit der Fluth zugänglich ist. Daher steht am Eingang, auf der Batterie, die ihn be¬ streicht, ein hoher Flaggestock errichtet, wo man eine Flagge ganz zu oberst wehen läſst, so lange es hohes Wasser ist; bei halber Ebbe läſst man sie am halben Stocke herun¬ ter, und sobald das Wasser den niedrigsten Standpunkt erreicht, wird sie ganz eingezo¬ gen. Alsdann liegen die Schiffe beinahe trok¬ ken im Hafen. Wir zählten in allem nur vierzig Fahrzeuge, obgleich der Hafen eine weit gröſsere Anzahl aufnehmen kann. Ei¬ gentlich ist er nur ein tief ausgegrabener Ka¬ nal, mit einem dauerhaften pilotis zu beiden Seiten, zwischen welchem ein festes Geflecht von Strauchzäunen in vielen Reihen über einander fortläuft. Dadurch sucht man zu verhindern, daſs die Ebbe und Fluth den Hafen nicht versande, indem sie den Sand

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/254>, abgerufen am 21.11.2024.