sich in einer prächtigen Masse von Architek¬ tur, denn das Stück ist vierzig Fuss hoch und nach Verhältniss breit. Einem Maler, der nach diesem Maassstabe arbeitet, fehlt es wenigstens nicht an Feuer und gutem Muth; von Feinheit und Ausbildung wollen wir schweigen.
Unser Führer liess uns in der Augustiner¬ kirche drei Stücken huldigen, weil sie von van Dyk, Rubens und Jordaens gemalt wor¬ den sind. Das Gemälde des erstern prangt mit schönen Engeln und einem heiligen Au¬ gustin, der in seiner Ekstase den Himmel offen sieht; ich glaube indess, ein so kläg¬ licher Christus, wie der über ihm sitzende, hätte den stolzen Bischof von Hippo bei aller seiner politischen Demuth ausser Fassung brin¬ gen können. Das grosse Altarblatt von Ru¬ bens sagt mit allen seinen Figuren nichts, und könnte eine Olla potrida von Heiligen
sich in einer prächtigen Masse von Architek¬ tur, denn das Stück ist vierzig Fuſs hoch und nach Verhältniſs breit. Einem Maler, der nach diesem Maaſsstabe arbeitet, fehlt es wenigstens nicht an Feuer und gutem Muth; von Feinheit und Ausbildung wollen wir schweigen.
Unser Führer lieſs uns in der Augustiner¬ kirche drei Stücken huldigen, weil sie von van Dyk, Rubens und Jordaens gemalt wor¬ den sind. Das Gemälde des erstern prangt mit schönen Engeln und einem heiligen Au¬ gustin, der in seiner Ekstase den Himmel offen sieht; ich glaube indeſs, ein so kläg¬ licher Christus, wie der über ihm sitzende, hätte den stolzen Bischof von Hippo bei aller seiner politischen Demuth auſser Fassung brin¬ gen können. Das groſse Altarblatt von Ru¬ bens sagt mit allen seinen Figuren nichts, und könnte eine Olla potrida von Heiligen
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sich in einer prächtigen Masse von Architek¬
tur, denn das Stück ist vierzig Fuſs hoch
und nach Verhältniſs breit. Einem Maler,
der nach diesem Maaſsstabe arbeitet, fehlt es
wenigstens nicht an Feuer und gutem Muth;
von Feinheit und Ausbildung wollen wir
schweigen.
Unser Führer lieſs uns in der Augustiner¬
kirche drei Stücken huldigen, weil sie von
van Dyk, Rubens und Jordaens gemalt wor¬
den sind. Das Gemälde des erstern prangt
mit schönen Engeln und einem heiligen Au¬
gustin, der in seiner Ekstase den Himmel
offen sieht; ich glaube indeſs, ein so kläg¬
licher Christus, wie der über ihm sitzende,
hätte den stolzen Bischof von Hippo bei aller
seiner politischen Demuth auſser Fassung brin¬
gen können. Das groſse Altarblatt von Ru¬
bens sagt mit allen seinen Figuren nichts,
und könnte eine Olla potrida von Heiligen
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/339>, abgerufen am 17.06.2024.
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