schreien Männer und Weiber auf allen Stra¬ ssen mancherlei Sachen zu verkaufen aus; die Kirchthürme haben Glockenspiele, und des Abends wandern Leiermänner und sin¬ gende Weiber umher.
Im Rathhause, diesem grossen, prächtigen, mit architektonischen Zierrathen und Fehlern überhäuften Gebäude, welches gleichwohl ei¬ nige sehr schöne Säle und Zimmer enthält, sahen wir unter vielen Gemälden eins von Rembrandt, und eins von van Dyk, die als Porträtsammlungen einen hohen Rang be¬ haupten. Es ist auffallend, wie die besten Stücke von Bakker, Flinck, van der Helst, Sandraert und andern guten Malern wegfal¬ len, wenn man den van Dyk gesehen hat. Composition ist indess in keinem; denn es sind lauter an einander gedrängte Bildnisse von bekannten Männern, manchmal vierzig, funfzig und noch mehr auf Einem Ge¬
schreien Männer und Weiber auf allen Stra¬ ſsen mancherlei Sachen zu verkaufen aus; die Kirchthürme haben Glockenspiele, und des Abends wandern Leiermänner und sin¬ gende Weiber umher.
Im Rathhause, diesem groſsen, prächtigen, mit architektonischen Zierrathen und Fehlern überhäuften Gebäude, welches gleichwohl ei¬ nige sehr schöne Säle und Zimmer enthält, sahen wir unter vielen Gemälden eins von Rembrandt, und eins von van Dyk, die als Porträtsammlungen einen hohen Rang be¬ haupten. Es ist auffallend, wie die besten Stücke von Bakker, Flinck, van der Helst, Sandraert und andern guten Malern wegfal¬ len, wenn man den van Dyk gesehen hat. Composition ist indeſs in keinem; denn es sind lauter an einander gedrängte Bildnisse von bekannten Männern, manchmal vierzig, funfzig und noch mehr auf Einem Ge¬
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schreien Männer und Weiber auf allen Stra¬
ſsen mancherlei Sachen zu verkaufen aus;
die Kirchthürme haben Glockenspiele, und
des Abends wandern Leiermänner und sin¬
gende Weiber umher.
Im Rathhause, diesem groſsen, prächtigen,
mit architektonischen Zierrathen und Fehlern
überhäuften Gebäude, welches gleichwohl ei¬
nige sehr schöne Säle und Zimmer enthält,
sahen wir unter vielen Gemälden eins von
Rembrandt, und eins von van Dyk, die als
Porträtsammlungen einen hohen Rang be¬
haupten. Es ist auffallend, wie die besten
Stücke von Bakker, Flinck, van der Helst,
Sandraert und andern guten Malern wegfal¬
len, wenn man den van Dyk gesehen hat.
Composition ist indeſs in keinem; denn es
sind lauter an einander gedrängte Bildnisse
von bekannten Männern, manchmal vierzig,
funfzig und noch mehr auf Einem Ge¬
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 431. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/437>, abgerufen am 24.11.2024.
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