Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

lente als der Glücksgüter beinahe unvermeid¬
lich sind. Die Universität ist wirklich noch
mit Männern besetzt, die ihrem alten Ruhm
Ehre machen. Pestel, Ruhnken, Schultens,
Luzac, sind Namen, die unter Gelehrten kei¬
ner Empfehlung bedürfen; sie würden sich
in jeder Gesellschaft Aufmerksamkeit und
Achtung erwerben, und wir ehrten in ihnen
allen noch mehr den Menschen als den Pro¬
fessor. Es freute mich besonders, meinen
alten Bekannten, den am Vorgebirge der gu¬
ten Hofnung geborenen D. Voltelen, einen
geschickten Chemiker, als Rektor der Univer¬
sität wiederzusehen; dagegen mussten wir
auf die Bekanntschaft des treflichen Natur¬
forschers Brugmans, der eben nach dem Haag
gereiset war, für itzt Verzicht thun. Sandi¬
fort
, der thätige Nachfolger des grossen Al¬
binus
, zeigte uns freundschaftlich seines Vor¬
gängers und seine eigenen anatomischen

Schätze,

lente als der Glücksgüter beinahe unvermeid¬
lich sind. Die Universität ist wirklich noch
mit Männern besetzt, die ihrem alten Ruhm
Ehre machen. Pestel, Ruhnken, Schultens,
Luzac, sind Namen, die unter Gelehrten kei¬
ner Empfehlung bedürfen; sie würden sich
in jeder Gesellschaft Aufmerksamkeit und
Achtung erwerben, und wir ehrten in ihnen
allen noch mehr den Menschen als den Pro¬
fessor. Es freute mich besonders, meinen
alten Bekannten, den am Vorgebirge der gu¬
ten Hofnung geborenen D. Voltelen, einen
geschickten Chemiker, als Rektor der Univer¬
sität wiederzusehen; dagegen muſsten wir
auf die Bekanntschaft des treflichen Natur¬
forschers Brugmans, der eben nach dem Haag
gereiset war, für itzt Verzicht thun. Sandi¬
fort
, der thätige Nachfolger des groſsen Al¬
binus
, zeigte uns freundschaftlich seines Vor¬
gängers und seine eigenen anatomischen

Schätze,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0518" n="512"/>
lente als der Glücksgüter beinahe unvermeid¬<lb/>
lich sind. Die Universität ist wirklich noch<lb/>
mit Männern besetzt, die ihrem alten Ruhm<lb/>
Ehre machen. <hi rendition="#i">Pestel</hi>, <hi rendition="#i">Ruhnken</hi>, <hi rendition="#i">Schultens</hi>,<lb/><hi rendition="#i">Luzac</hi>, sind Namen, die unter Gelehrten kei¬<lb/>
ner Empfehlung bedürfen; sie würden sich<lb/>
in jeder Gesellschaft Aufmerksamkeit und<lb/>
Achtung erwerben, und wir ehrten in ihnen<lb/>
allen noch mehr den Menschen als den Pro¬<lb/>
fessor. Es freute mich besonders, meinen<lb/>
alten Bekannten, den am Vorgebirge der gu¬<lb/>
ten Hofnung geborenen D. <hi rendition="#i">Voltelen</hi>, einen<lb/>
geschickten Chemiker, als Rektor der Univer¬<lb/>
sität wiederzusehen; dagegen mu&#x017F;sten wir<lb/>
auf die Bekanntschaft des treflichen Natur¬<lb/>
forschers <hi rendition="#i">Brugmans</hi>, der eben nach dem Haag<lb/>
gereiset war, für itzt Verzicht thun. <hi rendition="#i">Sandi¬<lb/>
fort</hi>, der thätige Nachfolger des gro&#x017F;sen <hi rendition="#i">Al¬<lb/>
binus</hi>, zeigte uns freundschaftlich seines Vor¬<lb/>
gängers und seine eigenen anatomischen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Schätze,<lb/></fw>
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[512/0518] lente als der Glücksgüter beinahe unvermeid¬ lich sind. Die Universität ist wirklich noch mit Männern besetzt, die ihrem alten Ruhm Ehre machen. Pestel, Ruhnken, Schultens, Luzac, sind Namen, die unter Gelehrten kei¬ ner Empfehlung bedürfen; sie würden sich in jeder Gesellschaft Aufmerksamkeit und Achtung erwerben, und wir ehrten in ihnen allen noch mehr den Menschen als den Pro¬ fessor. Es freute mich besonders, meinen alten Bekannten, den am Vorgebirge der gu¬ ten Hofnung geborenen D. Voltelen, einen geschickten Chemiker, als Rektor der Univer¬ sität wiederzusehen; dagegen muſsten wir auf die Bekanntschaft des treflichen Natur¬ forschers Brugmans, der eben nach dem Haag gereiset war, für itzt Verzicht thun. Sandi¬ fort, der thätige Nachfolger des groſsen Al¬ binus, zeigte uns freundschaftlich seines Vor¬ gängers und seine eigenen anatomischen Schätze,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/518
Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 512. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/518>, abgerufen am 18.05.2024.