beitsamen, gesunden und wohlgekleideten, genügsamen und reinlichen, gutgearteten und durch Erziehung zu einer auf Grundsatz ru¬ henden Tugend gebildeten Nation -- sei auch mit ihrer Ruhe Gleichgültigkeit und Kälte, mit ihrer Einfalt Einseitigkeit und Beschränkt¬ heit, mit ihrer Ämsigkeit kleinliche Liebe des todten Eigenthumes zuweilen unvermeidlich verbunden -- bleibt uns dennoch ein erfreuli¬ ches, versöhnendes Exemplar der Menscheit, das uns zumal für jenen scheusslichen Anblick belohnt, den die erschlaffte, zur herz- und geisttödtenden Sklaverei unter dem Joche der papistischen Hierarchie so tief herabgesun¬ kene menschliche Natur in Brabant, bei so viel mehr versprechenden Anlagen, uns ge¬ währte.
Ende des zweiten Bandes.
beitsamen, gesunden und wohlgekleideten, genügsamen und reinlichen, gutgearteten und durch Erziehung zu einer auf Grundsatz ru¬ henden Tugend gebildeten Nation — sei auch mit ihrer Ruhe Gleichgültigkeit und Kälte, mit ihrer Einfalt Einseitigkeit und Beschränkt¬ heit, mit ihrer Ämsigkeit kleinliche Liebe des todten Eigenthumes zuweilen unvermeidlich verbunden — bleibt uns dennoch ein erfreuli¬ ches, versöhnendes Exemplar der Menscheit, das uns zumal für jenen scheuſslichen Anblick belohnt, den die erschlaffte, zur herz- und geisttödtenden Sklaverei unter dem Joche der papistischen Hierarchie so tief herabgesun¬ kene menschliche Natur in Brabant, bei so viel mehr versprechenden Anlagen, uns ge¬ währte.
Ende des zweiten Bandes.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0533"n="527"/>
beitsamen, gesunden und wohlgekleideten,<lb/>
genügsamen und reinlichen, gutgearteten und<lb/>
durch Erziehung zu einer auf Grundsatz ru¬<lb/>
henden Tugend gebildeten Nation — sei auch<lb/>
mit ihrer Ruhe Gleichgültigkeit und Kälte,<lb/>
mit ihrer Einfalt Einseitigkeit und Beschränkt¬<lb/>
heit, mit ihrer Ämsigkeit kleinliche Liebe des<lb/>
todten Eigenthumes zuweilen unvermeidlich<lb/>
verbunden — bleibt uns dennoch ein erfreuli¬<lb/>
ches, versöhnendes Exemplar der Menscheit,<lb/>
das uns zumal für jenen scheuſslichen Anblick<lb/>
belohnt, den die erschlaffte, zur herz- und<lb/>
geisttödtenden Sklaverei unter dem Joche der<lb/>
papistischen Hierarchie so tief herabgesun¬<lb/>
kene menschliche Natur in Brabant, bei so<lb/>
viel mehr versprechenden Anlagen, uns ge¬<lb/>
währte.</p><lb/><prendition="#c"><hirendition="#i">Ende des zweiten Bandes</hi>.</p><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></div></body></text></TEI>
[527/0533]
beitsamen, gesunden und wohlgekleideten,
genügsamen und reinlichen, gutgearteten und
durch Erziehung zu einer auf Grundsatz ru¬
henden Tugend gebildeten Nation — sei auch
mit ihrer Ruhe Gleichgültigkeit und Kälte,
mit ihrer Einfalt Einseitigkeit und Beschränkt¬
heit, mit ihrer Ämsigkeit kleinliche Liebe des
todten Eigenthumes zuweilen unvermeidlich
verbunden — bleibt uns dennoch ein erfreuli¬
ches, versöhnendes Exemplar der Menscheit,
das uns zumal für jenen scheuſslichen Anblick
belohnt, den die erschlaffte, zur herz- und
geisttödtenden Sklaverei unter dem Joche der
papistischen Hierarchie so tief herabgesun¬
kene menschliche Natur in Brabant, bei so
viel mehr versprechenden Anlagen, uns ge¬
währte.
Ende des zweiten Bandes.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/533>, abgerufen am 04.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.