selbst ist ganz mit Eisenblech überzogen, eisengrau mit Oelfarbe angestrichen.
Bei kleinen Teleskopen hat man die Vor- richtung oft gemacht, daß das ganze Dach des Observatoriums, wo sie stehen (wie ich bei dem kleinen Instrument in Oxford be- merkte), umgedrehet werden kann, wo- durch es denn möglich wird, in allen Ge- genden des Himmels, durch die im Dache befindliche Öffnung zu beobachten. Allein ein Haus zu bauen, das ein Instrument von 40 Fuß Höhe in sich faßte, und Raum für dessen Beweglichkeit gäbe, wäre nicht leicht thunlich gewesen. Wie geschickt hat der Künstler nicht dieser Unbequemlichkeit abzuhelfen gewußt, indem er auf dem Ge- stelle des Instruments selbst die nöthigen Zimmer zur Beobachterswerkstatt anbrachte! Er konnte nicht das Haus über dem Instru- ment bewegen; wohlan! so versetzte er es
selbst ist ganz mit Eisenblech überzogen, eisengrau mit Oelfarbe angestrichen.
Bei kleinen Teleskopen hat man die Vor- richtung oft gemacht, daß das ganze Dach des Observatoriums, wo sie stehen (wie ich bei dem kleinen Instrument in Oxford be- merkte), umgedrehet werden kann, wo- durch es denn möglich wird, in allen Ge- genden des Himmels, durch die im Dache befindliche Öffnung zu beobachten. Allein ein Haus zu bauen, das ein Instrument von 40 Fuß Höhe in sich faßte, und Raum für dessen Beweglichkeit gäbe, wäre nicht leicht thunlich gewesen. Wie geschickt hat der Künstler nicht dieser Unbequemlichkeit abzuhelfen gewußt, indem er auf dem Ge- stelle des Instruments selbst die nöthigen Zimmer zur Beobachterswerkstatt anbrachte! Er konnte nicht das Haus über dem Instru- ment bewegen; wohlan! so versetzte er es
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selbst ist ganz mit Eisenblech überzogen,
eisengrau mit Oelfarbe angestrichen.
Bei kleinen Teleskopen hat man die Vor-
richtung oft gemacht, daß das ganze Dach
des Observatoriums, wo sie stehen (wie ich
bei dem kleinen Instrument in Oxford be-
merkte), umgedrehet werden kann, wo-
durch es denn möglich wird, in allen Ge-
genden des Himmels, durch die im Dache
befindliche Öffnung zu beobachten. Allein
ein Haus zu bauen, das ein Instrument von
40 Fuß Höhe in sich faßte, und Raum
für dessen Beweglichkeit gäbe, wäre nicht
leicht thunlich gewesen. Wie geschickt hat
der Künstler nicht dieser Unbequemlichkeit
abzuhelfen gewußt, indem er auf dem Ge-
stelle des Instruments selbst die nöthigen
Zimmer zur Beobachterswerkstatt anbrachte!
Er konnte nicht das Haus über dem Instru-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/121>, abgerufen am 16.02.2025.
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