selt aus der Höhle hervor, und führt das Wasser aus ihrem Hintergrunde ab. Es giebt in derselben weder Petrefakte noch Knochen; nur muß man sich nicht durch die Sprache der hiesigen Führer irren lassen, die den Sinter ein Petrefakt nennen, so wie unsere Megären, oder eigentlich die Hekate dieses Avernus selbst, nach der Analogie des Wortes icicle (Eiszapfen), ein neues Wort bildete, und die Stalaktiten watericles nannte. Beim Austritt aus dem unterirdi- schen Gange umringte uns eine Schaar von Weibern und Kindern, die so ungestüm bettelten, daß wir froh waren, mit dem Verlust einiger Shillings von ihnen los- zukommen.
Die angenehme Tischgesellschaft im weißen Hirsch, konnte uns nicht verleiten, die Nacht hier zuzubringen, zumal da wir schlechthin gar keinen Bekannten unter
selt aus der Höhle hervor, und führt das Wasser aus ihrem Hintergrunde ab. Es giebt in derselben weder Petrefakte noch Knochen; nur muß man sich nicht durch die Sprache der hiesigen Führer irren lassen, die den Sinter ein Petrefakt nennen, so wie unsere Megären, oder eigentlich die Hekate dieses Avernus selbst, nach der Analogie des Wortes icicle (Eiszapfen), ein neues Wort bildete, und die Stalaktiten watericles nannte. Beim Austritt aus dem unterirdi- schen Gange umringte uns eine Schaar von Weibern und Kindern, die so ungestüm bettelten, daß wir froh waren, mit dem Verlust einiger Shillings von ihnen los- zukommen.
Die angenehme Tischgesellschaft im weißen Hirsch, konnte uns nicht verleiten, die Nacht hier zuzubringen, zumal da wir schlechthin gar keinen Bekannten unter
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0197"n="174"/>
selt aus der Höhle hervor, und führt das<lb/>
Wasser aus ihrem Hintergrunde ab. Es<lb/>
giebt in derselben weder Petrefakte noch<lb/>
Knochen; nur muß man sich nicht durch<lb/>
die Sprache der hiesigen Führer irren lassen,<lb/>
die den Sinter ein Petrefakt nennen, so wie<lb/>
unsere Megären, oder eigentlich die Hekate<lb/>
dieses Avernus selbst, nach der Analogie<lb/>
des Wortes <hirendition="#i">icicle</hi> (Eiszapfen), ein neues<lb/>
Wort bildete, und die Stalaktiten <hirendition="#i">watericles</hi><lb/>
nannte. Beim Austritt aus dem unterirdi-<lb/>
schen Gange umringte uns eine Schaar von<lb/>
Weibern und Kindern, die so ungestüm<lb/>
bettelten, daß wir froh waren, mit dem<lb/>
Verlust einiger Shillings von ihnen los-<lb/>
zukommen.</p><lb/><p>Die angenehme Tischgesellschaft im<lb/>
weißen Hirsch, konnte uns nicht verleiten,<lb/>
die Nacht hier zuzubringen, zumal da wir<lb/>
schlechthin gar keinen Bekannten unter<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[174/0197]
selt aus der Höhle hervor, und führt das
Wasser aus ihrem Hintergrunde ab. Es
giebt in derselben weder Petrefakte noch
Knochen; nur muß man sich nicht durch
die Sprache der hiesigen Führer irren lassen,
die den Sinter ein Petrefakt nennen, so wie
unsere Megären, oder eigentlich die Hekate
dieses Avernus selbst, nach der Analogie
des Wortes icicle (Eiszapfen), ein neues
Wort bildete, und die Stalaktiten watericles
nannte. Beim Austritt aus dem unterirdi-
schen Gange umringte uns eine Schaar von
Weibern und Kindern, die so ungestüm
bettelten, daß wir froh waren, mit dem
Verlust einiger Shillings von ihnen los-
zukommen.
Die angenehme Tischgesellschaft im
weißen Hirsch, konnte uns nicht verleiten,
die Nacht hier zuzubringen, zumal da wir
schlechthin gar keinen Bekannten unter
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/197>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.