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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794.

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gerüstet, die Fäden des Lebens spinnen und
messen. Das Auge der Unterwelt liehen sie
einander, und hoben es hoch empor, um
mich zu schauen, -- Parzen und Furien
zugleich. In Charons Nachen ausgestreckt,
schwamm ich unter dem tief hinabgesenk-
ten Felsengewölbe an das jenseitige Ufer
des schwarzen Kokytus. Ich ging durch
alle Elemente des stets sich wandelnden
Chaos. Ein Staubbach netzte mein Haupt.
Kalte Lüfte weheten mich an, und immer,
immer rauschte es neben mir und über mir
und unter mir, wie der Sturz der Wald-
bäche über den zerklüfteten Felsen. Meine
Lampe erlosch; ich versank in die ewige
Finsterniß des Tartarus. Mir war es, als
nähme mich ein Riese auf seine Schultern,
und trüge mich durch die gähnenden Schlün-
de. Plötzlich durchleuchtete ein Blitz die
schauerlichen Bogen des Felsens; ein kra-

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gerüstet, die Fäden des Lebens spinnen und
messen. Das Auge der Unterwelt liehen sie
einander, und hoben es hoch empor, um
mich zu schauen, — Parzen und Furien
zugleich. In Charons Nachen ausgestreckt,
schwamm ich unter dem tief hinabgesenk-
ten Felsengewölbe an das jenseitige Ufer
des schwarzen Kokytus. Ich ging durch
alle Elemente des stets sich wandelnden
Chaos. Ein Staubbach netzte mein Haupt.
Kalte Lüfte weheten mich an, und immer,
immer rauschte es neben mir und über mir
und unter mir, wie der Sturz der Wald-
bäche über den zerklüfteten Felsen. Meine
Lampe erlosch; ich versank in die ewige
Finsterniß des Tartarus. Mir war es, als
nähme mich ein Riese auf seine Schultern,
und trüge mich durch die gähnenden Schlün-
de. Plötzlich durchleuchtete ein Blitz die
schauerlichen Bogen des Felsens; ein kra-

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[183/0206] gerüstet, die Fäden des Lebens spinnen und messen. Das Auge der Unterwelt liehen sie einander, und hoben es hoch empor, um mich zu schauen, — Parzen und Furien zugleich. In Charons Nachen ausgestreckt, schwamm ich unter dem tief hinabgesenk- ten Felsengewölbe an das jenseitige Ufer des schwarzen Kokytus. Ich ging durch alle Elemente des stets sich wandelnden Chaos. Ein Staubbach netzte mein Haupt. Kalte Lüfte weheten mich an, und immer, immer rauschte es neben mir und über mir und unter mir, wie der Sturz der Wald- bäche über den zerklüfteten Felsen. Meine Lampe erlosch; ich versank in die ewige Finsterniß des Tartarus. Mir war es, als nähme mich ein Riese auf seine Schultern, und trüge mich durch die gähnenden Schlün- de. Plötzlich durchleuchtete ein Blitz die schauerlichen Bogen des Felsens; ein kra- M 4

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/206>, abgerufen am 21.11.2024.