der Pöbel noch heute zusammen, und Gor- dons Wahnsinn wirkt zum zweitenmal eine furchtbare Empörung. -- Die Studenten in Oxford müssen sich so manchen Erbärm- lichkeiten unterziehen, daß sie im Wesent- lichen mehr Freiheit genießen, als andere Studenten auf Deutschen Universitäten; und wohl dem Lande, daß dem also ist! Zwi- schen dem blinden Gehorsam des Schulkna- ben, und dem freien Willen des Mannes, muß es einen Mittelzustand geben, in wel- chem der Mißbrauch der Selbstherrschaft so wenig üble Folgen für das Gemeinwesen hat, als möglich. Sonst wird, wenn der Jüngling auch noch Sklav bleibt, erst der Mann im Amte sich seinen Ausschweifun- gen überlassen, und sein Toben wird von üblen Folgen für das gemeine Beste seyn. Wenn hingegen ein Student seine Freiheit mißbraucht, so schadet er höchstens sich
der Pöbel noch heute zusammen, und Gor- dons Wahnsinn wirkt zum zweitenmal eine furchtbare Empörung. — Die Studenten in Oxford müssen sich so manchen Erbärm- lichkeiten unterziehen, daß sie im Wesent- lichen mehr Freiheit genießen, als andere Studenten auf Deutschen Universitäten; und wohl dem Lande, daß dem also ist! Zwi- schen dem blinden Gehorsam des Schulkna- ben, und dem freien Willen des Mannes, muß es einen Mittelzustand geben, in wel- chem der Mißbrauch der Selbstherrschaft so wenig üble Folgen für das Gemeinwesen hat, als möglich. Sonst wird, wenn der Jüngling auch noch Sklav bleibt, erst der Mann im Amte sich seinen Ausschweifun- gen überlassen, und sein Toben wird von üblen Folgen für das gemeine Beste seyn. Wenn hingegen ein Student seine Freiheit mißbraucht, so schadet er höchstens sich
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der Pöbel noch heute zusammen, und Gor-
dons Wahnsinn wirkt zum zweitenmal eine
furchtbare Empörung. — Die Studenten in
Oxford müssen sich so manchen Erbärm-
lichkeiten unterziehen, daß sie im Wesent-
lichen mehr Freiheit genießen, als andere
Studenten auf Deutschen Universitäten; und
wohl dem Lande, daß dem also ist! Zwi-
schen dem blinden Gehorsam des Schulkna-
ben, und dem freien Willen des Mannes,
muß es einen Mittelzustand geben, in wel-
chem der Mißbrauch der Selbstherrschaft so
wenig üble Folgen für das Gemeinwesen
hat, als möglich. Sonst wird, wenn der
Jüngling auch noch Sklav bleibt, erst der
Mann im Amte sich seinen Ausschweifun-
gen überlassen, und sein Toben wird von
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/244>, abgerufen am 21.11.2024.
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