Endlich fand die Kunst in Georg dem Dritten einen eifrigen und freigebigen Be- schützer. Er hatte gefühlt, wie weit die einheimischen Künstler noch hinter denen auf dem festen Lande zurückgeblieben wa- ren, und sah die Nothwendigkeit des Bei- spiels ein, um das Nationalgenie zur Nach- eiferung zu entflammen. In dieser wohl- thätigen Absicht stiftete er, vor etwa zwanzig Jahren, die königliche Akademie der Künste, und besetzte die meisten Stel- len darin mit geschickten Ausländern. Die Italiener: Cipriani, Carlini, Zuccarelli, Zuc- chi, Bartolozzi; die Deutschen, Zoffani, Moser und seine Tochter, Meyer, Angelika Kauffmann; der Schwede Nollekens, gehör- ten alle zur ersten Stiftung. Im Sommerset- Pallast, der seit Kurzem erst wieder aus seinen Ruinen nach einem modernen Plan hervorgestiegen ist, ward ein großer Flü-
Endlich fand die Kunst in Georg dem Dritten einen eifrigen und freigebigen Be- schützer. Er hatte gefühlt, wie weit die einheimischen Künstler noch hinter denen auf dem festen Lande zurückgeblieben wa- ren, und sah die Nothwendigkeit des Bei- spiels ein, um das Nationalgenie zur Nach- eiferung zu entflammen. In dieser wohl- thätigen Absicht stiftete er, vor etwa zwanzig Jahren, die königliche Akademie der Künste, und besetzte die meisten Stel- len darin mit geschickten Ausländern. Die Italiener: Cipriani, Carlini, Zuccarelli, Zuc- chi, Bartolozzi; die Deutschen, Zoffani, Moser und seine Tochter, Meyer, Angelika Kauffmann; der Schwede Nollekens, gehör- ten alle zur ersten Stiftung. Im Sommerset- Pallast, der seit Kurzem erst wieder aus seinen Ruinen nach einem modernen Plan hervorgestiegen ist, ward ein großer Flü-
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Endlich fand die Kunst in Georg dem
Dritten einen eifrigen und freigebigen Be-
schützer. Er hatte gefühlt, wie weit die
einheimischen Künstler noch hinter denen
auf dem festen Lande zurückgeblieben wa-
ren, und sah die Nothwendigkeit des Bei-
spiels ein, um das Nationalgenie zur Nach-
eiferung zu entflammen. In dieser wohl-
thätigen Absicht stiftete er, vor etwa
zwanzig Jahren, die königliche Akademie
der Künste, und besetzte die meisten Stel-
len darin mit geschickten Ausländern. Die
Italiener: Cipriani, Carlini, Zuccarelli, Zuc-
chi, Bartolozzi; die Deutschen, Zoffani,
Moser und seine Tochter, Meyer, Angelika
Kauffmann; der Schwede Nollekens, gehör-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/304>, abgerufen am 24.11.2024.
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