Artifts) eine thätige, und zum Theil auf- gereitzte Nebenbuhlerin, und England ver- dankt den Ruhm, den seine Künstler sich erworben haben, großentheils der Eifer- sucht, womit diese beiden Partheien ihre Kräfte anstrengten, um es einander zuvor- zuthun. Ihre jährlichen Schaustellungen stritten lange um den Vorzug, und das Publikum, welches nicht frei von allem Vorurtheil gegen die Ausländer war, und zugleich mit der Vorstellungsart der ein- heimischen Künstler sympathisirte, sträubte sich lange, der Akademie die Palme zuzu- erkennen. Indessen gewannen die akade- mischen Schaustellungen mit jedem Jahre sichtbarlich an vorzüglicher Behandlung und an der Zahl der Stücke; es traten einige der stärksten Gegner über; die Schale sank, und in dem Augenblick war die alte Künstlergesellschaft gesprengt. In
Artifts) eine thätige, und zum Theil auf- gereitzte Nebenbuhlerin, und England ver- dankt den Ruhm, den seine Künstler sich erworben haben, großentheils der Eifer- sucht, womit diese beiden Partheien ihre Kräfte anstrengten, um es einander zuvor- zuthun. Ihre jährlichen Schaustellungen stritten lange um den Vorzug, und das Publikum, welches nicht frei von allem Vorurtheil gegen die Ausländer war, und zugleich mit der Vorstellungsart der ein- heimischen Künstler sympathisirte, sträubte sich lange, der Akademie die Palme zuzu- erkennen. Indessen gewannen die akade- mischen Schaustellungen mit jedem Jahre sichtbarlich an vorzüglicher Behandlung und an der Zahl der Stücke; es traten einige der stärksten Gegner über; die Schale sank, und in dem Augenblick war die alte Künstlergesellschaft gesprengt. In
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><hirendition="#i"><pbfacs="#f0306"n="15"/>
Artifts</hi>) eine thätige, und zum Theil auf-<lb/>
gereitzte Nebenbuhlerin, und England ver-<lb/>
dankt den Ruhm, den seine Künstler sich<lb/>
erworben haben, großentheils der Eifer-<lb/>
sucht, womit diese beiden Partheien ihre<lb/>
Kräfte anstrengten, um es einander zuvor-<lb/>
zuthun. Ihre jährlichen Schaustellungen<lb/>
stritten lange um den Vorzug, und das<lb/>
Publikum, welches nicht frei von allem<lb/>
Vorurtheil gegen die Ausländer war, und<lb/>
zugleich mit der Vorstellungsart der ein-<lb/>
heimischen Künstler sympathisirte, sträubte<lb/>
sich lange, der Akademie die Palme zuzu-<lb/>
erkennen. Indessen gewannen die akade-<lb/>
mischen Schaustellungen mit jedem Jahre<lb/>
sichtbarlich an vorzüglicher Behandlung<lb/>
und an der Zahl der Stücke; es traten<lb/>
einige der stärksten Gegner über; die<lb/>
Schale sank, und in dem Augenblick war<lb/>
die alte Künstlergesellschaft gesprengt. In<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[15/0306]
Artifts) eine thätige, und zum Theil auf-
gereitzte Nebenbuhlerin, und England ver-
dankt den Ruhm, den seine Künstler sich
erworben haben, großentheils der Eifer-
sucht, womit diese beiden Partheien ihre
Kräfte anstrengten, um es einander zuvor-
zuthun. Ihre jährlichen Schaustellungen
stritten lange um den Vorzug, und das
Publikum, welches nicht frei von allem
Vorurtheil gegen die Ausländer war, und
zugleich mit der Vorstellungsart der ein-
heimischen Künstler sympathisirte, sträubte
sich lange, der Akademie die Palme zuzu-
erkennen. Indessen gewannen die akade-
mischen Schaustellungen mit jedem Jahre
sichtbarlich an vorzüglicher Behandlung
und an der Zahl der Stücke; es traten
einige der stärksten Gegner über; die
Schale sank, und in dem Augenblick war
die alte Künstlergesellschaft gesprengt. In
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/306>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.