und der Hofnarr, der zwar von der Bühne verwiesen, hier aber an seiner Stelle ist, sind im Ausdruck zum Theil verfehlt, und zum Theil übertrieben. Der König selbst ist von kolossalischer Größe, und bei ei- nem Alter von mehr als achtzig Jahren noch mit herkulischer Stärke begabt. Selt- sam genug, daß diese Vorstellung auch bei Barry und Füeßli herrschend gewor- den ist, vielleicht weil alle Drei das Un- geheure mit dem Erhabenen verwechselten. Eine Fackel in Gloster's Hand wirft das Licht mit malerischem Effekt. Barry, der jetzige Professor der Malerei an der köni- glichen Kunst-Akademie, ein Mann von unbezweifelt gründlichen theoretischen Kenntnissen, der auch zu den besten Zeich- nern der Brittischen Schule gehört, aber den Grazien nicht geopfert hat, und im Kolorit selten glücklich ist, verfällt hier
und der Hofnarr, der zwar von der Bühne verwiesen, hier aber an seiner Stelle ist, sind im Ausdruck zum Theil verfehlt, und zum Theil übertrieben. Der König selbst ist von kolossalischer Größe, und bei ei- nem Alter von mehr als achtzig Jahren noch mit herkulischer Stärke begabt. Selt- sam genug, daß diese Vorstellung auch bei Barry und Füeßli herrschend gewor- den ist, vielleicht weil alle Drei das Un- geheure mit dem Erhabenen verwechselten. Eine Fackel in Gloster’s Hand wirft das Licht mit malerischem Effekt. Barry, der jetzige Professor der Malerei an der köni- glichen Kunst-Akademie, ein Mann von unbezweifelt gründlichen theoretischen Kenntnissen, der auch zu den besten Zeich- nern der Brittischen Schule gehört, aber den Grazien nicht geopfert hat, und im Kolorit selten glücklich ist, verfällt hier
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[58/0349]
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sind im Ausdruck zum Theil verfehlt, und
zum Theil übertrieben. Der König selbst
ist von kolossalischer Größe, und bei ei-
nem Alter von mehr als achtzig Jahren
noch mit herkulischer Stärke begabt. Selt-
sam genug, daß diese Vorstellung auch
bei Barry und Füeßli herrschend gewor-
den ist, vielleicht weil alle Drei das Un-
geheure mit dem Erhabenen verwechselten.
Eine Fackel in Gloster’s Hand wirft das
Licht mit malerischem Effekt. Barry, der
jetzige Professor der Malerei an der köni-
glichen Kunst-Akademie, ein Mann von
unbezweifelt gründlichen theoretischen
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nern der Brittischen Schule gehört, aber
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/349>, abgerufen am 22.11.2024.
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