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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794.

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das unschuldsvolle Schalkhafte, das natür-
lich ohne Anmaßung Gefallende, stiller
heiterer Genuß, sanfte Leidenschaft, umfas-
sender Sinn, selbstgeschaffene Gedanken-
fülle, Unabhängigkeit und innerer Reich-
thum des treuen, festen und stets empfäng-
lichen Herzens, die edle Weiblichkeit sei-
ner Landsmänninnen, hat seine ätherische
Phantasie aus der Natur zu schöpfen, und
sein Pinsel oft glücklich darzustellen ge-
wußt. Seine Porträte sind Gedanken, in
denen man beide, die Seele des Meisters
und des dargestellten Gegenstandes, liest;
und seine Familienstücke möchte man zu-
weilen eine besondere Gattung von elegi-
schen und erotischen Gedichten nennen.
In diesem Fache besitzt er seine größte
Stärke, und durch seine Behandlungsart
wird es für die Kunst geadelt; seine Grup-
pen und Stellungen sind natürlich und

das unschuldsvolle Schalkhafte, das natür-
lich ohne Anmaßung Gefallende, stiller
heiterer Genuß, sanfte Leidenschaft, umfas-
sender Sinn, selbstgeschaffene Gedanken-
fülle, Unabhängigkeit und innerer Reich-
thum des treuen, festen und stets empfäng-
lichen Herzens, die edle Weiblichkeit sei-
ner Landsmänninnen, hat seine ätherische
Phantasie aus der Natur zu schöpfen, und
sein Pinsel oft glücklich darzustellen ge-
wußt. Seine Porträte sind Gedanken, in
denen man beide, die Seele des Meisters
und des dargestellten Gegenstandes, liest;
und seine Familienstücke möchte man zu-
weilen eine besondere Gattung von elegi-
schen und erotischen Gedichten nennen.
In diesem Fache besitzt er seine größte
Stärke, und durch seine Behandlungsart
wird es für die Kunst geadelt; seine Grup-
pen und Stellungen sind natürlich und

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[69/0360] das unschuldsvolle Schalkhafte, das natür- lich ohne Anmaßung Gefallende, stiller heiterer Genuß, sanfte Leidenschaft, umfas- sender Sinn, selbstgeschaffene Gedanken- fülle, Unabhängigkeit und innerer Reich- thum des treuen, festen und stets empfäng- lichen Herzens, die edle Weiblichkeit sei- ner Landsmänninnen, hat seine ätherische Phantasie aus der Natur zu schöpfen, und sein Pinsel oft glücklich darzustellen ge- wußt. Seine Porträte sind Gedanken, in denen man beide, die Seele des Meisters und des dargestellten Gegenstandes, liest; und seine Familienstücke möchte man zu- weilen eine besondere Gattung von elegi- schen und erotischen Gedichten nennen. In diesem Fache besitzt er seine größte Stärke, und durch seine Behandlungsart wird es für die Kunst geadelt; seine Grup- pen und Stellungen sind natürlich und

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/360>, abgerufen am 22.11.2024.