das unschuldsvolle Schalkhafte, das natür- lich ohne Anmaßung Gefallende, stiller heiterer Genuß, sanfte Leidenschaft, umfas- sender Sinn, selbstgeschaffene Gedanken- fülle, Unabhängigkeit und innerer Reich- thum des treuen, festen und stets empfäng- lichen Herzens, die edle Weiblichkeit sei- ner Landsmänninnen, hat seine ätherische Phantasie aus der Natur zu schöpfen, und sein Pinsel oft glücklich darzustellen ge- wußt. Seine Porträte sind Gedanken, in denen man beide, die Seele des Meisters und des dargestellten Gegenstandes, liest; und seine Familienstücke möchte man zu- weilen eine besondere Gattung von elegi- schen und erotischen Gedichten nennen. In diesem Fache besitzt er seine größte Stärke, und durch seine Behandlungsart wird es für die Kunst geadelt; seine Grup- pen und Stellungen sind natürlich und
das unschuldsvolle Schalkhafte, das natür- lich ohne Anmaßung Gefallende, stiller heiterer Genuß, sanfte Leidenschaft, umfas- sender Sinn, selbstgeschaffene Gedanken- fülle, Unabhängigkeit und innerer Reich- thum des treuen, festen und stets empfäng- lichen Herzens, die edle Weiblichkeit sei- ner Landsmänninnen, hat seine ätherische Phantasie aus der Natur zu schöpfen, und sein Pinsel oft glücklich darzustellen ge- wußt. Seine Porträte sind Gedanken, in denen man beide, die Seele des Meisters und des dargestellten Gegenstandes, liest; und seine Familienstücke möchte man zu- weilen eine besondere Gattung von elegi- schen und erotischen Gedichten nennen. In diesem Fache besitzt er seine größte Stärke, und durch seine Behandlungsart wird es für die Kunst geadelt; seine Grup- pen und Stellungen sind natürlich und
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das unschuldsvolle Schalkhafte, das natür-
lich ohne Anmaßung Gefallende, stiller
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fülle, Unabhängigkeit und innerer Reich-
thum des treuen, festen und stets empfäng-
lichen Herzens, die edle Weiblichkeit sei-
ner Landsmänninnen, hat seine ätherische
Phantasie aus der Natur zu schöpfen, und
sein Pinsel oft glücklich darzustellen ge-
wußt. Seine Porträte sind Gedanken, in
denen man beide, die Seele des Meisters
und des dargestellten Gegenstandes, liest;
und seine Familienstücke möchte man zu-
weilen eine besondere Gattung von elegi-
schen und erotischen Gedichten nennen.
In diesem Fache besitzt er seine größte
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pen und Stellungen sind natürlich und
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/360>, abgerufen am 22.11.2024.
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