möchten wir wünschen, er hätte nur thie- rische Begierden und thierische Leiden- schaften, mit Snyers und Hondecoeter, ge- schildert! Wer endlich auch zu dieser Darstellung lebendiger Kräfte nicht in sich selbst Energie genug fühlt, dem bleibt die Kunst noch übrig, an ihren entseelten For- men sein Talent der Nachahmung zu üben, oder die ruhigen Umrisse von Früchten und Blumen, wie van Huysum, durch den Zauber des Pinsels mit natürlichen Farben glühend, saftreich, durchscheinend, mit frischem Thau betropft, ins Daseyn zu ru- fen. Man wird es nicht von uns erwar- ten, daß wir die Künstler nennen sollen, deren Genie sich nicht über diese Sphäre hinwegschwingt, nachdem wir mit Still- schweigen bei der Klasse von Malern vor- übergegangen sind, die ihr Talent im Gro- tesken, im Darstellen der niedrigsten Ge-
möchten wir wünschen, er hätte nur thie- rische Begierden und thierische Leiden- schaften, mit Snyers und Hondecoeter, ge- schildert! Wer endlich auch zu dieser Darstellung lebendiger Kräfte nicht in sich selbst Energie genug fühlt, dem bleibt die Kunst noch übrig, an ihren entseelten For- men sein Talent der Nachahmung zu üben, oder die ruhigen Umrisse von Früchten und Blumen, wie van Huysum, durch den Zauber des Pinsels mit natürlichen Farben glühend, saftreich, durchscheinend, mit frischem Thau betropft, ins Daseyn zu ru- fen. Man wird es nicht von uns erwar- ten, daß wir die Künstler nennen sollen, deren Genie sich nicht über diese Sphäre hinwegschwingt, nachdem wir mit Still- schweigen bei der Klasse von Malern vor- übergegangen sind, die ihr Talent im Gro- tesken, im Darstellen der niedrigsten Ge-
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möchten wir wünschen, er hätte nur thie-
rische Begierden und thierische Leiden-
schaften, mit Snyers und Hondecoeter, ge-
schildert! Wer endlich auch zu dieser
Darstellung lebendiger Kräfte nicht in sich
selbst Energie genug fühlt, dem bleibt die
Kunst noch übrig, an ihren entseelten For-
men sein Talent der Nachahmung zu üben,
oder die ruhigen Umrisse von Früchten
und Blumen, wie van Huysum, durch den
Zauber des Pinsels mit natürlichen Farben
glühend, saftreich, durchscheinend, mit
frischem Thau betropft, ins Daseyn zu ru-
fen. Man wird es nicht von uns erwar-
ten, daß wir die Künstler nennen sollen,
deren Genie sich nicht über diese Sphäre
hinwegschwingt, nachdem wir mit Still-
schweigen bei der Klasse von Malern vor-
übergegangen sind, die ihr Talent im Gro-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/397>, abgerufen am 22.11.2024.
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