mit großem Glücke behandelt, und be- schäftigt daselbst eine sehr ansehnliche Künstlerzahl. Die Größe des Gegenstan- des und das Mannichfaltige, welches man hier in einem Gemälde zusammenfassen kann, ersetzen zum Theil, was ihm an Würde abzugehen scheint. Die großen Phänomene der Natur erheben die Seele des Zuschauers; und groß ist auch der Künstler, der, wenn er nicht den edleren Gegenstand der Kunst, die allumfassende Menschenvernunft, durch ihre Hülle leuch- ten zu lassen vermag, wenigstens das Re- gen der allgemeinen Lebenskraft im Weltall anschaulich zu machen weiß. Was bei der Darstellung der menschlichen Natur uns fehlerhaft dünkt, das Haschen nach Wirkung mit Hintansetzung der Korrektheit im Umriß, wird in der Landschaftsmale- rei das Wesentliche der Kunst. Der Land-
mit großem Glücke behandelt, und be- schäftigt daselbst eine sehr ansehnliche Künstlerzahl. Die Größe des Gegenstan- des und das Mannichfaltige, welches man hier in einem Gemälde zusammenfassen kann, ersetzen zum Theil, was ihm an Würde abzugehen scheint. Die großen Phänomene der Natur erheben die Seele des Zuschauers; und groß ist auch der Künstler, der, wenn er nicht den edleren Gegenstand der Kunst, die allumfassende Menschenvernunft, durch ihre Hülle leuch- ten zu lassen vermag, wenigstens das Re- gen der allgemeinen Lebenskraft im Weltall anschaulich zu machen weiß. Was bei der Darstellung der menschlichen Natur uns fehlerhaft dünkt, das Haschen nach Wirkung mit Hintansetzung der Korrektheit im Umriß, wird in der Landschaftsmale- rei das Wesentliche der Kunst. Der Land-
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mit großem Glücke behandelt, und be-
schäftigt daselbst eine sehr ansehnliche
Künstlerzahl. Die Größe des Gegenstan-
des und das Mannichfaltige, welches man
hier in einem Gemälde zusammenfassen
kann, ersetzen zum Theil, was ihm an
Würde abzugehen scheint. Die großen
Phänomene der Natur erheben die Seele
des Zuschauers; und groß ist auch der
Künstler, der, wenn er nicht den edleren
Gegenstand der Kunst, die allumfassende
Menschenvernunft, durch ihre Hülle leuch-
ten zu lassen vermag, wenigstens das Re-
gen der allgemeinen Lebenskraft im Weltall
anschaulich zu machen weiß. Was bei
der Darstellung der menschlichen Natur
uns fehlerhaft dünkt, das Haschen nach
Wirkung mit Hintansetzung der Korrektheit
im Umriß, wird in der Landschaftsmale-
rei das Wesentliche der Kunst. Der Land-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/400>, abgerufen am 22.11.2024.
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