Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 1. Berlin, 1778.Einleitung. gefähr im 10ten Grade der S. Breite. Zuerst fand er eine Gruppe von 4Inseln, beinahe in der Mitte des Oceans, die er Marquesas nannte; weiter hin etliche niedrige kleine Eilande, und endlich ganz gegen Westen die große Insel Santa Cruz, die Capitain Carteret hernach wiedergefunden und Eg- mont genannt hat. *) Die Falklands-Inseln die Amerigo Vespucci wahrscheinlicher Weise1594. Pedro Fernandez de Quiros hatte Mendanna's letzter Reise beyge- weiter als die Spanier sich seither (bis auf die letztverfloßnen zehn Jahre) gewagt haben, und nannte das Land nordwärts von Californien Neu-Albion. *) Die holländischen Reisen eines Simon de Cordes, Olivier von Noorts und Georg Spielbergens, kommen wieder nicht in meinen Plan. Sie plünderten nur die Spani- schen Colonien in Peru, und nahmen alsdenn den bekannten Curs nach den Ladronischen Inseln in der nördlichen Halbkugel. **) Ramusio. Vol. I. p. 126. 4.
Einleitung. gefaͤhr im 10ten Grade der S. Breite. Zuerſt fand er eine Gruppe von 4Inſeln, beinahe in der Mitte des Oceans, die er Marqueſas nannte; weiter hin etliche niedrige kleine Eilande, und endlich ganz gegen Weſten die große Inſel Santa Cruz, die Capitain Carteret hernach wiedergefunden und Eg- mont genannt hat. *) Die Falklands-Inſeln die Amerigo Veſpucci wahrſcheinlicher Weiſe1594. Pedro Fernandez de Quiros hatte Mendanna’s letzter Reiſe beyge- weiter als die Spanier ſich ſeither (bis auf die letztverfloßnen zehn Jahre) gewagt haben, und nannte das Land nordwaͤrts von Californien Neu-Albion. *) Die hollaͤndiſchen Reiſen eines Simon de Cordes, Olivier von Noorts und Georg Spielbergens, kommen wieder nicht in meinen Plan. Sie pluͤnderten nur die Spani- ſchen Colonien in Peru, und nahmen alsdenn den bekannten Curs nach den Ladroniſchen Inſeln in der noͤrdlichen Halbkugel. **) Ramuſio. Vol. I. p. 126. 4.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0032"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Einleitung</hi>.</hi></fw><lb/> gefaͤhr im 10ten Grade der S. Breite. Zuerſt fand er eine Gruppe von 4<lb/> Inſeln, beinahe in der Mitte des Oceans, die er <hi rendition="#fr"><placeName>Marqueſas</placeName></hi> nannte; weiter<lb/> hin etliche niedrige kleine Eilande, und endlich ganz gegen Weſten die große<lb/> Inſel <hi rendition="#fr"><placeName>Santa Cruz</placeName>,</hi> die Capitain <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq"><persName>Carteret</persName></hi></hi> hernach wiedergefunden und <hi rendition="#fr"><placeName>Eg-<lb/> mont</placeName></hi> genannt hat. <note place="foot" n="*)">Die hollaͤndiſchen Reiſen eines <persName>Simon de Cordes</persName>, <persName>Olivier von Noorts</persName> und <persName>Georg<lb/> Spielbergens</persName>, kommen wieder nicht in meinen Plan. Sie pluͤnderten nur die Spani-<lb/> ſchen Colonien in <placeName>Peru</placeName>, und nahmen alsdenn den bekannten Curs nach den <placeName>Ladroniſchen<lb/> Inſeln</placeName> in der noͤrdlichen Halbkugel.</note></p><lb/> <p>Die <persName><hi rendition="#fr">Falklands</hi>-Inſeln</persName> die <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq"><persName>Amerigo Veſpucci</persName></hi></hi> wahrſcheinlicher Weiſe<note place="right">1594.</note><lb/> ſchon im Jahr 1502 den 7ten April entdeckt hatte, <note place="foot" n="**)"><hi rendition="#aq"><persName>Ramuſio</persName>. Vol. I. p.</hi> 126. 4.</note> wurden 1594 von<lb/><hi rendition="#fr">Sir</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq"><persName>Richard Hawkins</persName></hi></hi> einem Engellaͤnder wiedergefunden, und zu Ehren<lb/> der Jungfraͤulichen Koͤniginn <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq"><persName>Eliſabeth</persName>,</hi></hi> <hi rendition="#fr"><placeName>Hawkins’s Maiden-Land</placeName></hi> genannt.<lb/> Capitain <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq"><persName>Strong</persName></hi></hi>, ein andrer Engellaͤnder, entdeckte 1689 die Durchfahrt<lb/> zwiſchen beyden Inſeln, und legte derſelben Lord <hi rendition="#fr"><persName>Falklands</persName></hi> Namen bey; und<lb/> auf dieſe Art bekamen die Inſeln ſelbſt ihre jetzige Benennung.</p><lb/> <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq"><persName>Pedro Fernandez de Quiros</persName></hi></hi> hatte <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq"><persName>Mendanna’s</persName></hi></hi> letzter Reiſe beyge-<lb/> wohnt, und nach deſſen Tode, ſeine Wittwe nach <placeName>Manilla</placeName> zuruͤck gefuͤhrt.<lb/> Er ward 1605 von <hi rendition="#fr"><placeName>Peru</placeName></hi> ausgeſchickt, ein ſuͤdliches feſtes oder großes Land zu<note place="right">1605.</note><lb/> entdecken, deſſen Exiſtenz er vermuthlich zuerſt behauptet hatte. Vor ihm hatte<lb/> man ſich immer nahe an der Linie gehalten; Er aber richtete ſeinen Lauf<lb/> nach Suͤden, und entdeckte etliche Inſeln im 25ſten und 28ſten Grad der<lb/> Breite. Eine davon, <placeName>la <hi rendition="#fr">Encarnacion</hi></placeName> fand Capitain <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq"><persName>Carteret</persName></hi></hi> neulich<lb/> wieder, und nannte ſie <placeName><hi rendition="#fr">Pitcairns</hi> Eyland</placeName>. Der Mangel friſchen Waſſers,<lb/> noͤthigte <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq"><placeName>Quiros</placeName></hi></hi> noͤrdlich zu ſteuern. Die neunte Inſel die er entdeckte,<lb/> und <hi rendition="#fr"><placeName>Sagittaria</placeName></hi> nannte, iſt unſtreitig die von <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq"><persName>Wallis</persName></hi></hi> wiedergefundne Inſel<lb/><hi rendition="#fr"><placeName>Tahiti</placeName> (<placeName>Otahiti</placeName>).</hi> Hernach lief er weſtwaͤrts, ſahe einige kleine Inſeln,<lb/> und zuletzt das große <placeName><hi rendition="#fr">Tierra</hi> del <hi rendition="#fr">Eſpiritu Santo</hi></placeName> (Land des heil. Geiſtes)<lb/> welches wir nebſt Herrn von <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq"><persName>Bougainville</persName></hi></hi> wieder geſehn haben. Von da<lb/> gieng er uͤber die Linie nach <hi rendition="#fr"><placeName>Mexico</placeName></hi> zuruͤck. Sein Reiſe-Gefaͤhrte aber,<lb/><note xml:id="note-0032" prev="#note-0031" place="foot" n="**)">weiter als die Spanier ſich ſeither (bis auf die letztverfloßnen zehn Jahre) gewagt haben,<lb/> und nannte das Land nordwaͤrts von <placeName>Californien</placeName> <placeName>Neu-Albion</placeName>.</note><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0032]
Einleitung.
gefaͤhr im 10ten Grade der S. Breite. Zuerſt fand er eine Gruppe von 4
Inſeln, beinahe in der Mitte des Oceans, die er Marqueſas nannte; weiter
hin etliche niedrige kleine Eilande, und endlich ganz gegen Weſten die große
Inſel Santa Cruz, die Capitain Carteret hernach wiedergefunden und Eg-
mont genannt hat. *)
Die Falklands-Inſeln die Amerigo Veſpucci wahrſcheinlicher Weiſe
ſchon im Jahr 1502 den 7ten April entdeckt hatte, **) wurden 1594 von
Sir Richard Hawkins einem Engellaͤnder wiedergefunden, und zu Ehren
der Jungfraͤulichen Koͤniginn Eliſabeth, Hawkins’s Maiden-Land genannt.
Capitain Strong, ein andrer Engellaͤnder, entdeckte 1689 die Durchfahrt
zwiſchen beyden Inſeln, und legte derſelben Lord Falklands Namen bey; und
auf dieſe Art bekamen die Inſeln ſelbſt ihre jetzige Benennung.
1594.
Pedro Fernandez de Quiros hatte Mendanna’s letzter Reiſe beyge-
wohnt, und nach deſſen Tode, ſeine Wittwe nach Manilla zuruͤck gefuͤhrt.
Er ward 1605 von Peru ausgeſchickt, ein ſuͤdliches feſtes oder großes Land zu
entdecken, deſſen Exiſtenz er vermuthlich zuerſt behauptet hatte. Vor ihm hatte
man ſich immer nahe an der Linie gehalten; Er aber richtete ſeinen Lauf
nach Suͤden, und entdeckte etliche Inſeln im 25ſten und 28ſten Grad der
Breite. Eine davon, la Encarnacion fand Capitain Carteret neulich
wieder, und nannte ſie Pitcairns Eyland. Der Mangel friſchen Waſſers,
noͤthigte Quiros noͤrdlich zu ſteuern. Die neunte Inſel die er entdeckte,
und Sagittaria nannte, iſt unſtreitig die von Wallis wiedergefundne Inſel
Tahiti (Otahiti). Hernach lief er weſtwaͤrts, ſahe einige kleine Inſeln,
und zuletzt das große Tierra del Eſpiritu Santo (Land des heil. Geiſtes)
welches wir nebſt Herrn von Bougainville wieder geſehn haben. Von da
gieng er uͤber die Linie nach Mexico zuruͤck. Sein Reiſe-Gefaͤhrte aber,
**)
1605.
*) Die hollaͤndiſchen Reiſen eines Simon de Cordes, Olivier von Noorts und Georg
Spielbergens, kommen wieder nicht in meinen Plan. Sie pluͤnderten nur die Spani-
ſchen Colonien in Peru, und nahmen alsdenn den bekannten Curs nach den Ladroniſchen
Inſeln in der noͤrdlichen Halbkugel.
**) Ramuſio. Vol. I. p. 126. 4.
**) weiter als die Spanier ſich ſeither (bis auf die letztverfloßnen zehn Jahre) gewagt haben,
und nannte das Land nordwaͤrts von Californien Neu-Albion.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |