Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 1. Berlin, 1778.Forster's Reise um die Welt 1773.Septem- ber.überreicht haben. Ehe dieses erfolgte, brachten die Indianer zwey dergleichen kleine Bäume herbey, die von unsrer Seite überreicht und zu dem Ende mit Nägeln, Spiegeln, Medaillen und andern Kleinigkeiten mehr behangen wer- den sollten. So bald dies geschehen war, trugen sie solche vor einem Theil unsrer Mannschaft her, ans Land, und übergaben sie daselbst in ihrem Bey- seyn dem Ori. Bey Darreichung des ersten bathen sie zu sagen: No t' Ea- tua! d. i. für die Gottheit; und bey dem zweyten: na te tayo O-Tute no Ori d. i. vom Freunde Cook an Ori. Dagegen wurden, von Seiten der Insulaner, unsern Leuten fünf andre Plantan-Zweige, einer nach dem andern, mit folgenden Umständen überliefert: Der erste ward, nebst einem Schweine, mit den Worten na t' Erih, d. i. Der zweyte, ebenfalls mit einem Schweine, no t' Eatua "für die Der dritte, no te Toimoi. Dies verstanden wir damals nicht, in Der vierte mit einem Hunde, no te Taura, "vom Strick." Ob wir Der letzte ward wiederum mit einem Schweine, na te tayo Ori Beym Schlusse der Ceremonie, zog der Mann, der alle diese Dinge *) S. Hawkesworth Geschichte der engl. See Reisen in 4. zweyter Band, p. 250.
Forſter’s Reiſe um die Welt 1773.Septem- ber.uͤberreicht haben. Ehe dieſes erfolgte, brachten die Indianer zwey dergleichen kleine Baͤume herbey, die von unſrer Seite uͤberreicht und zu dem Ende mit Naͤgeln, Spiegeln, Medaillen und andern Kleinigkeiten mehr behangen wer- den ſollten. So bald dies geſchehen war, trugen ſie ſolche vor einem Theil unſrer Mannſchaft her, ans Land, und uͤbergaben ſie daſelbſt in ihrem Bey- ſeyn dem Ori. Bey Darreichung des erſten bathen ſie zu ſagen: No t’ Ea- tua! d. i. fuͤr die Gottheit; und bey dem zweyten: na te tayo O-Tute no Ori d. i. vom Freunde Cook an Ori. Dagegen wurden, von Seiten der Inſulaner, unſern Leuten fuͤnf andre Plantan-Zweige, einer nach dem andern, mit folgenden Umſtaͤnden uͤberliefert: Der erſte ward, nebſt einem Schweine, mit den Worten na t’ Erih, d. i. Der zweyte, ebenfalls mit einem Schweine, no t’ Eatua “fuͤr die Der dritte, no te Toimoi. Dies verſtanden wir damals nicht, in Der vierte mit einem Hunde, no te Taura, „vom Strick.“ Ob wir Der letzte ward wiederum mit einem Schweine, na te tayo Ori Beym Schluſſe der Ceremonie, zog der Mann, der alle dieſe Dinge *) S. Hawkesworth Geſchichte der engl. See Reiſen in 4. zweyter Band, p. 250.
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Forſter’s Reiſe um die Welt
uͤberreicht haben. Ehe dieſes erfolgte, brachten die Indianer zwey dergleichen
kleine Baͤume herbey, die von unſrer Seite uͤberreicht und zu dem Ende mit
Naͤgeln, Spiegeln, Medaillen und andern Kleinigkeiten mehr behangen wer-
den ſollten. So bald dies geſchehen war, trugen ſie ſolche vor einem Theil
unſrer Mannſchaft her, ans Land, und uͤbergaben ſie daſelbſt in ihrem Bey-
ſeyn dem Ori. Bey Darreichung des erſten bathen ſie zu ſagen: No t’ Ea-
tua! d. i. fuͤr die Gottheit; und bey dem zweyten: na te tayo O-Tute no
Ori d. i. vom Freunde Cook an Ori. Dagegen wurden, von Seiten der
Inſulaner, unſern Leuten fuͤnf andre Plantan-Zweige, einer nach dem andern,
mit folgenden Umſtaͤnden uͤberliefert:
1773.
Septem-
ber.
Der erſte ward, nebſt einem Schweine, mit den Worten na t’ Erih, d. i.
“von Seiten des Koͤnigs” uͤberreicht. Unter dem Koͤnige ward T’ Erih
Taͤria, ein Kind von ſieben bis acht Jahren, verſtanden.
Der zweyte, ebenfalls mit einem Schweine, no t’ Eatua “fuͤr die
Gottheit.”
Der dritte, no te Toimoi. Dies verſtanden wir damals nicht, in
der Folge aber zeigte ſich, daß es ſo viel als: “zum Wilkommen!” bedeute.
Der vierte mit einem Hunde, no te Taura, „vom Strick.“ Ob wir
gleich das Wort verſtanden, ſo war uns doch die Bedeutung davon noch dunk-
ler als die vorhergehende, und was das ſchlimmſte iſt, ſo haben wir auch nie
dahinter kommen koͤnnen.
Der letzte ward wiederum mit einem Schweine, na te tayo Ori
no Tute, „von Freund Ori an Cook“ uͤberliefert.
Beym Schluſſe der Ceremonie, zog der Mann, der alle dieſe Dinge
gebracht hatte, noch ein rothes Beutelchen hervor, worinn ein Rechenpfennig
und eine Zinnplatte verwahrt wurde, auf welcher ſich folgende Inſchrift fand:
His Britannic Majeſty’s Ship Endeavour. Lieutenant Cook
commander. 16. July 1769. Huahine.
d. i. Seiner Koͤniglich-Großbrittanniſchen Majeſtaͤt Schiff Endeavour, unter
dem Befehl des Lieutenant Cook, am 16. Jul. 1769. zu Huaheine.“ *)
*) S. Hawkesworth Geſchichte der engl. See Reiſen in 4. zweyter Band, p. 250.
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