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Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 1. Berlin, 1778.

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in den Jahren 1772 bis 1775.
deshalb angezeigt zu werden, weil sich daraus vielleicht am ersten errathen läßt,1773.
Novem-
ber.

von woher das so weit gen Süden gelegene Neu-Seeland mag bevölkert wor-
den seyn?

Da das Wetter bis zum 14ten Abends gut blieb, so verfügte sich der
Capitain und mein Vater auf die Sternwarte ans Land, um die Emersion eines
Jupiters-Trabanten zu beobachten. Nach dem Resultat vieler Observationen,
die von unserm genauen und unermüdeten Astronom, Herrn W. Wales, zu
verschiedenen Zeiten angestellt worden, ist Charlotten-Sund 174°. 25'. öst-
licher Länge von Greenwich.

Am folgenden Morgen begleiteten wir den Capitain nach East Bay, wo-
selbst an verschiedenen Stellen etliche einzelne Familien von Indianern wohn-
ten. Sie nahmen uns durchgehends sehr freundschaftlich auf; schenkten uns
Fische, das Beste, was sie geben konnten, und verkauften uns, gegen Eisen
und Tahitisches Zeug, verschiedne solcher großen Fischer-Netze, als in den Nach-
richten unsrer Vorgänger schon beschrieben worden. Am hintersten Ende der
Bay, bestiegen wir eben denselben Berg, den Capitain Cook auf seiner er-
sten Reise auch besucht hatte, *) und von dessen Gipfel wir uns in der offnen See,
nach der Adventure umsehen wollten. Als wir aber hinauf kamen, war es
so nebligt auf dem Wasser, daß man kaum 2 bis 3 See-Meilen weit vor sich hin
sehen konnte. Das vom Capitain Cook ehemals allhier errichtete Monument,
welches aus einem Haufen zusammengeworfner Steine bestanden hatte, worun-
ter etliche Münzen, Kugeln etc. und dergleichen Sachen waren vergraben wor-
den, lag jetzt ganz zerstört. Vermuthlich hatten die Wilden hier einen Schatz
von europäischen Waaren zu finden geglaubt. Am Fuße des Berges kamen
uns etliche Indianer entgegen, denen wir allerhand Waffen, Hausgeräth und
Kleider abkauften. Sonderbar ist es, daß dem Capitain auf eben dieser Stelle
ehemals ein gleiches begegnete. Nachmittags probirten wirs mit unsern neu-
gekauften Netzen zu fischen und der Versuch lief ziemlich glücklich ab. Sie waren
von gespaltnen oder gerißnen Blättern, der getrockneten und alsdenn geklopften
Flachspflanze verfertigt, deren ich schon mehrmals erwähnt habe. Der Hanf

*) S. Hawkesworths Geschichte der engl. See-Reisen in 4. zweyter Band, pag. 294 etc.
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in den Jahren 1772 bis 1775.
deshalb angezeigt zu werden, weil ſich daraus vielleicht am erſten errathen laͤßt,1773.
Novem-
ber.

von woher das ſo weit gen Suͤden gelegene Neu-Seeland mag bevoͤlkert wor-
den ſeyn?

Da das Wetter bis zum 14ten Abends gut blieb, ſo verfuͤgte ſich der
Capitain und mein Vater auf die Sternwarte ans Land, um die Emerſion eines
Jupiters-Trabanten zu beobachten. Nach dem Reſultat vieler Obſervationen,
die von unſerm genauen und unermuͤdeten Aſtronom, Herrn W. Wales, zu
verſchiedenen Zeiten angeſtellt worden, iſt Charlotten-Sund 174°. 25′. oͤſt-
licher Laͤnge von Greenwich.

Am folgenden Morgen begleiteten wir den Capitain nach Eaſt Bay, wo-
ſelbſt an verſchiedenen Stellen etliche einzelne Familien von Indianern wohn-
ten. Sie nahmen uns durchgehends ſehr freundſchaftlich auf; ſchenkten uns
Fiſche, das Beſte, was ſie geben konnten, und verkauften uns, gegen Eiſen
und Tahitiſches Zeug, verſchiedne ſolcher großen Fiſcher-Netze, als in den Nach-
richten unſrer Vorgaͤnger ſchon beſchrieben worden. Am hinterſten Ende der
Bay, beſtiegen wir eben denſelben Berg, den Capitain Cook auf ſeiner er-
ſten Reiſe auch beſucht hatte, *) und von deſſen Gipfel wir uns in der offnen See,
nach der Adventure umſehen wollten. Als wir aber hinauf kamen, war es
ſo nebligt auf dem Waſſer, daß man kaum 2 bis 3 See-Meilen weit vor ſich hin
ſehen konnte. Das vom Capitain Cook ehemals allhier errichtete Monument,
welches aus einem Haufen zuſammengeworfner Steine beſtanden hatte, worun-
ter etliche Muͤnzen, Kugeln ꝛc. und dergleichen Sachen waren vergraben wor-
den, lag jetzt ganz zerſtoͤrt. Vermuthlich hatten die Wilden hier einen Schatz
von europaͤiſchen Waaren zu finden geglaubt. Am Fuße des Berges kamen
uns etliche Indianer entgegen, denen wir allerhand Waffen, Hausgeraͤth und
Kleider abkauften. Sonderbar iſt es, daß dem Capitain auf eben dieſer Stelle
ehemals ein gleiches begegnete. Nachmittags probirten wirs mit unſern neu-
gekauften Netzen zu fiſchen und der Verſuch lief ziemlich gluͤcklich ab. Sie waren
von geſpaltnen oder gerißnen Blaͤttern, der getrockneten und alsdenn geklopften
Flachspflanze verfertigt, deren ich ſchon mehrmals erwaͤhnt habe. Der Hanf

*) S. Hawkesworths Geſchichte der engl. See-Reiſen in 4. zweyter Band, pag. 294 ꝛc.
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[381/0440] in den Jahren 1772 bis 1775. deshalb angezeigt zu werden, weil ſich daraus vielleicht am erſten errathen laͤßt, von woher das ſo weit gen Suͤden gelegene Neu-Seeland mag bevoͤlkert wor- den ſeyn? 1773. Novem- ber. Da das Wetter bis zum 14ten Abends gut blieb, ſo verfuͤgte ſich der Capitain und mein Vater auf die Sternwarte ans Land, um die Emerſion eines Jupiters-Trabanten zu beobachten. Nach dem Reſultat vieler Obſervationen, die von unſerm genauen und unermuͤdeten Aſtronom, Herrn W. Wales, zu verſchiedenen Zeiten angeſtellt worden, iſt Charlotten-Sund 174°. 25′. oͤſt- licher Laͤnge von Greenwich. Am folgenden Morgen begleiteten wir den Capitain nach Eaſt Bay, wo- ſelbſt an verſchiedenen Stellen etliche einzelne Familien von Indianern wohn- ten. Sie nahmen uns durchgehends ſehr freundſchaftlich auf; ſchenkten uns Fiſche, das Beſte, was ſie geben konnten, und verkauften uns, gegen Eiſen und Tahitiſches Zeug, verſchiedne ſolcher großen Fiſcher-Netze, als in den Nach- richten unſrer Vorgaͤnger ſchon beſchrieben worden. Am hinterſten Ende der Bay, beſtiegen wir eben denſelben Berg, den Capitain Cook auf ſeiner er- ſten Reiſe auch beſucht hatte, *) und von deſſen Gipfel wir uns in der offnen See, nach der Adventure umſehen wollten. Als wir aber hinauf kamen, war es ſo nebligt auf dem Waſſer, daß man kaum 2 bis 3 See-Meilen weit vor ſich hin ſehen konnte. Das vom Capitain Cook ehemals allhier errichtete Monument, welches aus einem Haufen zuſammengeworfner Steine beſtanden hatte, worun- ter etliche Muͤnzen, Kugeln ꝛc. und dergleichen Sachen waren vergraben wor- den, lag jetzt ganz zerſtoͤrt. Vermuthlich hatten die Wilden hier einen Schatz von europaͤiſchen Waaren zu finden geglaubt. Am Fuße des Berges kamen uns etliche Indianer entgegen, denen wir allerhand Waffen, Hausgeraͤth und Kleider abkauften. Sonderbar iſt es, daß dem Capitain auf eben dieſer Stelle ehemals ein gleiches begegnete. Nachmittags probirten wirs mit unſern neu- gekauften Netzen zu fiſchen und der Verſuch lief ziemlich gluͤcklich ab. Sie waren von geſpaltnen oder gerißnen Blaͤttern, der getrockneten und alsdenn geklopften Flachspflanze verfertigt, deren ich ſchon mehrmals erwaͤhnt habe. Der Hanf *) S. Hawkesworths Geſchichte der engl. See-Reiſen in 4. zweyter Band, pag. 294 ꝛc. B b b 3

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 1. Berlin, 1778, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_reise01_1778/440>, abgerufen am 24.11.2024.