Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 2. Berlin, 1780.in den Jahren 1772 bis 1775. licollesischen Pfeile nochmals zu versuchen. Zu dem Ende ward ihm mit der Lan-1774.Julius. zette ein Einschnitt in die Lende gemacht, und nicht nur das Gummi, welches an der knöchernen Spitze des Pfeils geklebt, sondern auch die grüne erdigte Sub- stanz, die zwischen den herumgewundnen Cocos-Fibern gesessen hatte, in die Wunde gestreuet und ein Heft-Pflaster darüber gelegt, damit das Experiment ja nicht fehl schlagen mögte. Der Hund ward aber so geschwind gesund, als ob gar nichts fremdes in die Wunde gekommen wäre. *) Des andern Morgens hatten wir wieder eine gänzliche Windstille, daher Nachmittags wurden zween Hayfische gefangen, die mit Pilot- und *) Die Anzeige dieses Versuche und seines Resultats, ist bereits weiter oben pag. 185. vorge[ - 1 Zeichen fehlt] kommen. B b 2
in den Jahren 1772 bis 1775. licolleſiſchen Pfeile nochmals zu verſuchen. Zu dem Ende ward ihm mit der Lan-1774.Julius. zette ein Einſchnitt in die Lende gemacht, und nicht nur das Gummi, welches an der knoͤchernen Spitze des Pfeils geklebt, ſondern auch die gruͤne erdigte Sub- ſtanz, die zwiſchen den herumgewundnen Cocos-Fibern geſeſſen hatte, in die Wunde geſtreuet und ein Heft-Pflaſter daruͤber gelegt, damit das Experiment ja nicht fehl ſchlagen moͤgte. Der Hund ward aber ſo geſchwind geſund, als ob gar nichts fremdes in die Wunde gekommen waͤre. *) Des andern Morgens hatten wir wieder eine gaͤnzliche Windſtille, daher Nachmittags wurden zween Hayfiſche gefangen, die mit Pilot- und *) Die Anzeige dieſes Verſuche und ſeines Reſultats, iſt bereits weiter oben pag. 185. vorge[ – 1 Zeichen fehlt] kommen. B b 2
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in den Jahren 1772 bis 1775.
licolleſiſchen Pfeile nochmals zu verſuchen. Zu dem Ende ward ihm mit der Lan-
zette ein Einſchnitt in die Lende gemacht, und nicht nur das Gummi, welches
an der knoͤchernen Spitze des Pfeils geklebt, ſondern auch die gruͤne erdigte Sub-
ſtanz, die zwiſchen den herumgewundnen Cocos-Fibern geſeſſen hatte, in die
Wunde geſtreuet und ein Heft-Pflaſter daruͤber gelegt, damit das Experiment
ja nicht fehl ſchlagen moͤgte. Der Hund ward aber ſo geſchwind geſund, als
ob gar nichts fremdes in die Wunde gekommen waͤre. *)
1774.
Julius.
Des andern Morgens hatten wir wieder eine gaͤnzliche Windſtille, daher
die Matroſen beynahe anfiengen zu glauben, daß das Eiland behext ſeyn muͤſſe,
weil wir aller Bemuͤhung ohnerachtet, gar nicht heran kommen konnten. Die
andre ſuͤdoͤſtliche Inſel, welche am 28ſten Abends entdeckt worden, war heute
ungleich deutlicher zu erkennen. Die naͤher gelegene Inſel ſahe unfrucht-
barer und lange nicht ſo angenehm aus, als die zuvor entdeckten Eylande; doch
ſchien ſie wenigſtens bewohnt zu ſeyn, denn es ſtieg ein großer Rauch davon em-
por. Hoͤchſt verdrieslich war es in der That, die Kuͤſte ſo nahe vor ſich zu ſe-
hen, und doch nicht naͤher heran zu koͤnnen! Auf dem Schiffe eingeſperrt zu ſeyn
und doch Menſchen in der Naͤhe zu wiſſen, deren Meynungen und Lebens-
art vielleicht manches Neue an ſich haben mogten! Ihren Umgang zu entbehren,
und doch zur Mittheilung ſo geneigt ſeyn! Hinderniſſe pflegen die Begierden oft-
mals nur noch heftiger zu machen, und das mogte auch hier der Fall ſeyn; denn
im Grunde war es eben kein ſo großer Schade, daß wir nicht anlanden konn-
ten, weil die anſcheinende Unfruchtbarkeit der Inſel, ſchwerlich Lebensmittel er-
warten ließ.
Nachmittags wurden zween Hayfiſche gefangen, die mit Pilot- und
Sauge-Fiſchen, als ihren gewoͤhnlichen Begleitern, um das Schiff herum
ſchwammen. Eins dieſer großen gefraͤßigen Thiere ſchien in ſeiner Art ein rechter
Epicuraͤer zu ſeyn, denn wir fanden in ſeinem Magen nicht weniger als vier junge
Schildkroͤten, von achtzehn Zoll im Durchmeſſer, nebſt der Haut und den Federn
eines ſogenannten Toͤlpels (Booby; Pelecanus Sula Linn.) und gleiche
*) Die Anzeige dieſes Verſuche und ſeines Reſultats, iſt bereits weiter oben pag. 185. vorge_
kommen.
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