Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 2. Berlin, 1780.in den Jahren 1772 bis 1775. heit wieder damit im Kopfe kratzte. Da er, nach der Landes-Mode, aufs zier-1774.August. lichste, a la porc-epic, frisirt, und der Kopf mit Oel und allerhand Farben beschmiert war, so kam es uns sehr ekelhaft vor, den Rohrstecken bald auf dem Teller, bald in dem Haar herumfahren zu sehen. Dem ehrlichen Fanokko mogte es aber freylich wohl nicht einkommen, daß so etwas unschicklich seyn könnte. Nach Tische führten wir ihn im ganzen Schiffe umher und zeigten ihm Wir hatten in der Zwischenzeit längs dem Ufer der Bay einen Spatzier- F f 3
in den Jahren 1772 bis 1775. heit wieder damit im Kopfe kratzte. Da er, nach der Landes-Mode, aufs zier-1774.Auguſt. lichſte, à la porc-epic, friſirt, und der Kopf mit Oel und allerhand Farben beſchmiert war, ſo kam es uns ſehr ekelhaft vor, den Rohrſtecken bald auf dem Teller, bald in dem Haar herumfahren zu ſehen. Dem ehrlichen Fanokko mogte es aber freylich wohl nicht einkommen, daß ſo etwas unſchicklich ſeyn koͤnnte. Nach Tiſche fuͤhrten wir ihn im ganzen Schiffe umher und zeigten ihm Wir hatten in der Zwiſchenzeit laͤngs dem Ufer der Bay einen Spatzier- F f 3
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in den Jahren 1772 bis 1775.
heit wieder damit im Kopfe kratzte. Da er, nach der Landes-Mode, aufs zier-
lichſte, à la porc-epic, friſirt, und der Kopf mit Oel und allerhand Farben
beſchmiert war, ſo kam es uns ſehr ekelhaft vor, den Rohrſtecken bald auf dem
Teller, bald in dem Haar herumfahren zu ſehen. Dem ehrlichen Fanokko
mogte es aber freylich wohl nicht einkommen, daß ſo etwas unſchicklich ſeyn koͤnnte.
1774.
Auguſt.
Nach Tiſche fuͤhrten wir ihn im ganzen Schiffe umher und zeigten ihm
alles Merckwuͤrdige. Ein Tahitiſcher Hund, welchen er gewahr wurde, machte
ſeine ganze Aufmerkſamkeit rege. Ohne Zweifel mußte ihm dieſe Art von Thie-
ren noch gar nicht bekannt ſeyn, denn er nennte es buga, (welches in der hie-
ſigen Landesſprache eigentlich ein Schwein bedeutet) und bat ſehr angelegentlich,
daß man es ihm ſchenken moͤchte. Der Capitain gab ihm alſo nicht nur den
Hund, ſondern auch eine Huͤndin dazu. Hiernaͤchſt bekam er noch ein Beil, ein
großes Stuͤck Tahitiſches Zeug, etliche lange Naͤgel, Medaillen, nebſt aller-
hand andern Kleinigkeiten von geringerem Werthe, und alsdann brachten
wir ihn, der fuͤr Freuden uͤber alle dieſe Geſchenke gleichſam auſſer ſich war,
ans Land zuruͤck. Sobald wir daſelbſt ausgeſtiegen waren, nahmen Fanokko
und ſeine Freunde den Capitain bey der Hand, als wollten ſie ihn nach ihren
Wohnungen fuͤhren. Dies mogte ihnen aber bald wieder leid werden, denn an
ſtatt weiter zu gehen, fertigten ſie blos einen der ihrigen ab, um das Geſchenk
welches ſie gemeinſchaftlich hatten holen wollen, von dieſem allein herbeyſchaffen
zu laſſen. Mittlerweile kam der alte Paovjangom, und brachte dem Capitain
einen kleinen Vorrath von Yams und Cocosnuͤßen, den er, wie zur Schau, durch
zwanzig Mann tragen ließ, ohnerachtet ihrer zwey denſelben gemaͤchlich haͤtten
fortbringen koͤnnen; es ſchien aber daß der Alte ſeinem Geſchenk durch dieſen Auf-
zug nur ein deſto ſtattlicheres Anſehen geben wollte. Fanokko und ſeine Freun-
de warteten noch immer mit Ungeduld auf die Ruͤckkunft ihres Bothen, da es
indeſſen ſchon anfieng finſter zu werden, ohne daß von dieſem etwas zu ſehen gewe-
ſen waͤre, ſo verließ der Capitain die guten Leute, die nicht wenig betreten zu
ſeyn ſchienen, daß ſie ſeine Geſchenke unerwiedert laſſen ſollten.
Wir hatten in der Zwiſchenzeit laͤngs dem Ufer der Bay einen Spatzier-
gang gemacht, und am Fuße der flachen Anhoͤhe, in den Waͤldern, nach Pflan-
zen umher geſucht. Die Waldung beſtand groͤßtentheils aus Palmen und un-
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