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Fouqué, Caroline de la Motte-: Die Frau des Falkensteins. Erstes Bändchen. Berlin, 1810.

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dem Ritter das Herz immer höher und höher; er sing an zu bedenken, daß, wenn es doch einmal umgekommen sein müsse, der Schrecken ein schnellres und leichteres Ende bescheere, als der Gram, und daß er lieber an der Grausamkeit seiner Dame, als an der eignen Zaghaftigkeit sterben wolle. Deshalben begann er erst mit stotternder, dann mit überströmender Zunge und weinenden Augen, der Schönen sein Leid zu klagen. Sie gedachte ihn anfänglich zum Schweigen zu verweisen, aber weil der einsame Weg so gar lang währte, konnte sie letztlich das Heben und Senken ihrer zarten Brüstlein, das Erröthen ihrer Wangen, das Blitzen ihrer Augen sich und dem Ritter nicht länger verbergen. Sie gestand ihm, daß sie vor allen Männern auf der ganzen Erde nur ihn allein mit herzlicher Treue meine, und hiermit zu ihrem Verlobten auserwähle. Als sich nun der Liebhaber recht versann, daß er nicht etwa dergleichen blos im Traum, oder sonst in phantastischen Gesichtern erblicke, sondern in der That die schöne Königstochter ihm ihre Liebe gewähre, dachte er vor Freuden zu sterben, wie noch wenige Stunden früher vor Herzeleid. Kaum aber daß er sich ein wenig erholt hatte, so schlug er eine Menge Mittel vor, wie sie beide recht bald zu dem ehrlichen Ziel ihres Liebhabens in einer vergnügten Ehe gelangen möchten.

dem Ritter das Herz immer höher und höher; er sing an zu bedenken, daß, wenn es doch einmal umgekommen sein müsse, der Schrecken ein schnellres und leichteres Ende bescheere, als der Gram, und daß er lieber an der Grausamkeit seiner Dame, als an der eignen Zaghaftigkeit sterben wolle. Deshalben begann er erst mit stotternder, dann mit überströmender Zunge und weinenden Augen, der Schönen sein Leid zu klagen. Sie gedachte ihn anfänglich zum Schweigen zu verweisen, aber weil der einsame Weg so gar lang währte, konnte sie letztlich das Heben und Senken ihrer zarten Brüstlein, das Erröthen ihrer Wangen, das Blitzen ihrer Augen sich und dem Ritter nicht länger verbergen. Sie gestand ihm, daß sie vor allen Männern auf der ganzen Erde nur ihn allein mit herzlicher Treue meine, und hiermit zu ihrem Verlobten auserwähle. Als sich nun der Liebhaber recht versann, daß er nicht etwa dergleichen blos im Traum, oder sonst in phantastischen Gesichtern erblicke, sondern in der That die schöne Königstochter ihm ihre Liebe gewähre, dachte er vor Freuden zu sterben, wie noch wenige Stunden früher vor Herzeleid. Kaum aber daß er sich ein wenig erholt hatte, so schlug er eine Menge Mittel vor, wie sie beide recht bald zu dem ehrlichen Ziel ihres Liebhabens in einer vergnügten Ehe gelangen möchten.

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[139/0147] dem Ritter das Herz immer höher und höher; er sing an zu bedenken, daß, wenn es doch einmal umgekommen sein müsse, der Schrecken ein schnellres und leichteres Ende bescheere, als der Gram, und daß er lieber an der Grausamkeit seiner Dame, als an der eignen Zaghaftigkeit sterben wolle. Deshalben begann er erst mit stotternder, dann mit überströmender Zunge und weinenden Augen, der Schönen sein Leid zu klagen. Sie gedachte ihn anfänglich zum Schweigen zu verweisen, aber weil der einsame Weg so gar lang währte, konnte sie letztlich das Heben und Senken ihrer zarten Brüstlein, das Erröthen ihrer Wangen, das Blitzen ihrer Augen sich und dem Ritter nicht länger verbergen. Sie gestand ihm, daß sie vor allen Männern auf der ganzen Erde nur ihn allein mit herzlicher Treue meine, und hiermit zu ihrem Verlobten auserwähle. Als sich nun der Liebhaber recht versann, daß er nicht etwa dergleichen blos im Traum, oder sonst in phantastischen Gesichtern erblicke, sondern in der That die schöne Königstochter ihm ihre Liebe gewähre, dachte er vor Freuden zu sterben, wie noch wenige Stunden früher vor Herzeleid. Kaum aber daß er sich ein wenig erholt hatte, so schlug er eine Menge Mittel vor, wie sie beide recht bald zu dem ehrlichen Ziel ihres Liebhabens in einer vergnügten Ehe gelangen möchten.

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Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de la Motte-: Die Frau des Falkensteins. Erstes Bändchen. Berlin, 1810, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_falkensteins01_1810/147>, abgerufen am 21.11.2024.